In den vorangegangen 13 Runden hatten es die Kapfenberger gerade einmal auf acht Treffer gebracht. Dass diese Marke gegen den LASK beinahe verdoppelt wurde, lag neben der eigenen Stärke auch an den wieder einmal eklatanten Schwächen im Abwehrbereich der Gäste. Dabei hatte es für die auswärts nun zehn Partien sieglosen Linzer so schön begonnen. In der 7. Minute fällte Osoinik knapp innerhalb des Strafraums Wallner, der Gefoulte verwertete sicher.
Die Führung währte allerdings nur bis zur 15. Minute, als der überragende Heinz mit einem Idealpass Schmid bediente, der zum 1:1 ins lange Eck traf. Fünf Minuten später gingen die Gastgeber durch Alar, der aus kurzer Distanz im zweiten Versuch traf, erstmals in Führung. Wallner sorgte in der 31. Minute noch einmal für den Ausgleich, indem er nach Prager-Vorlage Fukal schlecht aussehen ließ und den Ball unter die Latte donnerte - dann aber war es um den LASK geschehen.
LASK "starb" mit Wallner-Ausschluss
Heinz versenkte in der 38. Minute einen Freistoß von der Strafraumgrenze und war zwei Minuten danach per Elfmeter erfolgreich. Mit Gelb-Rot gegen Wallner nach wiederholtem Foulspiel starben die letzten Hoffnungen der Oberösterreicher, die nun im Schlager gegen Rapid am kommenden Wochenende auf ihren Kapitän und Top-Goalgetter verzichten müssen.
Schiedsrichter Grobelnik stellte Wallner wegen wiederholten Foulspiels vom Platz, und zwar nach Rücksprache mit seinem Assistenten, der davor von KSV-Trainer Gregoritsch massiv "bearbeitet" worden war. Deswegen kam es auch zu einem Disput zwischen dem Ausgeschlossenen und dem Coach. "Ich habe Fukal beim zweiten Foul sicher nicht mit Absicht erwischt. In gewissen Situation sollte ein Schiedsrichter ein besseres Händchen haben", ärgerte sich der ÖFB-Teamstürmer.
Ohne ihren wichtigsten Spieler waren die Linzer nach dem Seitenwechsel völlig chancenlos, selbst eine Schadensbegrenzung gelang nicht mehr. In der 48. Minute legte Fukal per Kopf für Schmid auf, der den Ball ebenfalls mit Köpfchen ins leere Tor beförderte. Auch Alar erzielte noch sein zweites Tor, dem Angreifer gelang in der 53. Minute per Direktabnahme nach einer Hereingabe von Schellander das 6:2, ehe Sencar vier Minuten später den Endstand herstellte.
Höchster KSV-Sieg im Oberhaus
Danach gingen es die Kapfenberger ruhiger an. Vor allem Heinz war eher auf die Produktion von Kabinettstückchen als auf den Endzweck bedacht, womit dem LASK immerhin das höchste Liga-Debakel in seiner Geschichte erspart blieb. Dafür durften die Kapfenberger über den höchsten Sieg seit ihrer Oberhaus-Zugehörigkeit jubeln - und das nach einem Spiel, in dem der bisherige Saisonrekord von neun Toren in einem Spiel (LASK - Austria 4:5 am 24. Juli) eingestellt wurde.
Das sagten sie dem Spiel
Werner Gregoritsch (Kapfenberg-Trainer): "Ich muss der Mannschaft ein Pauschallob aussprechen, so wie sie das 0:1 und 2:2 weggesteckt hat. Marek Heinz hat heute eine Weltklasse-Leistung abgeliefert, daran hat sich die ganze Mannschaft aufgebaut. Wir waren sehr effizient in der Chancenauswertung. Das Wichtigste war, dass die Mannschaft bis zum 7:2 den Willen gezeigt, Tore zu schießen, danach haben wir uns darauf beschränkt, das Spiel zu kontrollieren. Wir wissen genau, was wir können. Wir sind eine Mannschaft, die zwischen Platz sieben und Platz zehn kämpfen muss."
Matthias Hamann (LASK-Trainer): "Das war heute teilweise hanebüchen. Wir müssen aber auch über andere Situationen reden. Der Ausschluss von Wallner war nicht gerechtfertigt. Da wurde von der Trainerbank Gelb-Rot gefordert, so etwas habe ich in Österreich noch nicht gesehen. Das geht so nicht und das gehört sich nicht. Die Leistung meiner Mannschaft ist unerklärlich. Wie einige verteidigt haben, das war Kreisklassen-Niveau. Wir kommen derzeit offensiv nicht zur Geltung, und dass die Defensive unsere Schwäche ist, wissen wir. Vielleicht können wir da im Winter nachbessern. Der Abstand zu Platz zehn ist entscheidend, und der ist gleichgeblieben. Das ist das einzige Positive an diesem Spiel."
Daten
Fußball-Bundesliga (14. Runde): Kapfenberger SV - LASK Linz 7:2 (4:2). Franz-Fekete-Stadion, 3.200, SR Grobelnik.
Torfolge: 0:1 ( 7.) Wallner (Elfmeter), 1:1 (15.) Schmid, 2:1 (20.) Alar, 2:2 (31.) Wallner, 3:2 (38.) Heinz (Freistoß), 4:2 (40.) Heinz (Elfmeter), 5:2 (48.) Schmid, 6:2 (53.) Alar, 7:2 (57.) Sencar.
Kapfenberg: R. Wolf - Osoinik (78. Pavlov), Schönberger, Fukal, Schellander - Schmid, Siegl, Majstorovic (61. Hüttenbrenner), Sencar - Heinz, Alar (67. Kozelsky).
LASK: Zaglmair - Bubenik, Piermayr, Alunderis, Rasswalder - Metz (55. Hart), Majabvi, Prager, Bichelhuber (71. Panis) - Mayrleb (46. Skuletic), Wallner.
Gelb-Rot: Wallner (43./wiederholtes Foulspiel). Gelbe Karten: Osoinik, Heinz, Sencar, Schmid bzw. Majabvi, Bubenik, Mayrleb.
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