Forscher der Universität Nantes in Frankreich haben mit einem 3D-Drucker ein Billigwohnhaus gebaut. Binnen 18 Tagen wurde zunächst aus einem schnell härtenden Spezialschaum eine Verschalung gedruckt, anschließend wurde diese mit Beton aufgefüllt. Im Juni soll eine bedürftige Familie einziehen.
Häuser aus dem 3D-Drucker gab es schon viele, die meisten von ihnen waren aber vor allem eine Machbarkeitsdemonstration. Im französischen Nantes sollen gedruckte Häuser im Zuge der Initiative Yhnova nun aber tatsächlich im großen Stil als leistbarer Wohnraum Verwendung finden. Das Erstlingswerk des 3D-Druckers BatiPrint3D, den die Uni gemeinsam mit Baufirmen, Architekten und der lokalen Wohnbaubehörde entwickelt hat, soll im Juni von einer bedürftigen Familie bezogen werden, berichtet Reuters.
Materialmix aus Schaum und Beton
Das 3D-gedruckte Haus hat eine auf fünf Räume verteilte Wohnfläche von 95 Quadratmetern, wurde in einer ungewöhnlichen Ypsilon-Form gebaut und setzt im Gegensatz zu anderen 3D-gedruckten Häusern nicht ausschließlich auf Beton, sondern auf einen Materialmix. Gedruckt wurde es Schicht für Schicht aus schnell härtendem Schaum und Beton. Der Schaum dient beim Bau als Verschalung, die nach dem Trocknen mit Beton gefüllt wird, und soll das Haus Hundert Jahre lang bestens isolieren.
Der Bau des Hauses hat 18 Tage gedauert - länger als bei anderen Machbarkeitsdemos, aber immer noch deutlich schneller als mit konventionellen Methoden. Überdies versprechen sich die Hightech-Häuslbauer erhebliches Einsparungspotenzial durch den 3D-Druck, genaue Zahlen wurden allerdings nicht genannt. Benoit Furet von der Uni Nantes: „Ist das die Zukunft? Es ist eine Lösung und ein Konstruktionsprinzip, das interessant ist, weil wir das Haus direkt vor Ort bauen und dank des Roboters auch Wände in komplexen Formen hochziehen können.“
Nach dem erfolgreichen Erstlingswerk sind in Nantes nun ein Gemeindegebäude und eine ganze Siedlung voll 3D-gedruckter Häuser geplant.
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