Während in Österreich heftig über eigene Sprachklassen für Kinder, die nicht Deutsch können, gestritten wird, ist dieses Modell in vielen anderen Ländern längst gang und gäbe. Unterdessen versucht das Unterrichtsministerium zu beruhigen, stellt aber gleichzeitig klar, dass Widerstand zwecklos ist.
Man werde die Missverständnisse ausräumen, heißt es aus dem Bildungsministerium in Wien. So werden etwa nicht alle Schüler, die schlecht Deutsch können, in die eigenen Klassen kommen, sondern nur jene, die dem Unterricht nicht folgen können.
Widerstand ist zwecklos
Nun werden die Stellungnahmen der Begutachtung gesichtet. Man werde mit den Bundesländern reden, so die Regierung. Mehr aber auch schon nicht. Die Koalition macht deutlich, dass Widerstand zwecklos ist und an den Deutschklassen nicht gerüttelt wird.
Mittlerweile ist - wie so oft in der Bildungspolitik - ein ideologischer Kampf ausgebrochen. Die SPÖ bezeichnet die Pläne der türkis-blauen Regierung als „organisatorisch und finanziell unzureichend“ und pädagogisch „höchst bedenklich“. Die Roten fordern eine Rückkehr an den Verhandlungstisch unter Einbindung von Experten. Die NEOS orten eine „Husch-Pfusch-Aktion“.
„Willkommensklassen“ in Berlin
Dabei orientiert sich Österreich durchaus auch an anderen Ländern. In Deutschland etwa, wo die Bildungspolitik Ländersache ist, hat etwa Berlin eigene „Willkommensklassen“ eingerichtet. Diese werden parallel zum Regelunterricht geführt. In Frankreich werden Kinder ohne ausreichende Sprachkenntnisse in Spezialklassen unterrichtet, auch in den Niederlanden gibt es Einführungskurse vor den normalen Klassen. In Finnland gibt es einen - nicht verpflichtenden - vorbereitenden Unterricht.
Kronen Zeitung
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