Mutationen entdeckt

Stadtleben verändert das Erbgut von Hummeln

(Bild: APA/dpa/Nicolas Armer)

Das Leben in Städten hinterlässt offenbar Spuren im Erbgut von Hummeln: Das ist zusammengefasst das Ergebnis einer Studie deutscher Forscher. Demnach passen sich die dicken Brummer genetisch an das Stadtleben an und unterscheiden sich von ihren Artgenossen, die auf dem Land leben. Die Wissenschaftler fanden Genmutationen, die den Stoffwechsel und die Hitzeresistenz der urbanen Insekten verändern könnten.

Es handle sich dabei um keine gravierenden Unterschiede berichten Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig im Fachjournal „Proceedings of the Royal Society B“. Die festgestellten Mutationen seien aber ein Indiz dafür, dass sich das Stadtleben auf die Evolution einer Art auswirke.

(Bild: APA/dpa/Matthias Hiekel)

„Wir haben zum Beispiel Veränderungen bei den Genen festgestellt, die mit Stoffwechselprozessen und der Reaktion auf äußere Umwelteinflüsse, wie Hitze oder andere Belastungen, in Verbindung stehen“, ergänzt Biologe Panagiotis Theodorou. Stadthummeln könnten so besser auf höhere Temperaturen reagieren oder sich an andere Nahrungsquellen anpassen, so der Wissenschaftler. Bei den Landhummeln konnten die Forscher diese Veränderungen nicht finden.

Eine Hummel in einem Linzer Schrebergarten.

(Bild: Werner Pöchinger)

Unterschiede im Erbgut nicht gravierend
Insgesamt gebe es aber keine gravierenden Unterscheide im Erbgut von Stadt- und Landhummeln. Ob die Veränderungen im Erbgut eine direkte Folge von bestimmten Lebensbedingungen in Städten sind, sei noch unklar, so die Biologen.