Brutales Spektakel
Indonesien: Frau wird gemäß Scharia ausgepeitscht
In Indonesien ist vielleicht zum letzten Mal die Prügelstrafe im Freien zelebriert worden. Eine Prostituierte wurde am Freitag in der Provinz Aceh, der einzigen Region, in der die Scharia im Strafrecht praktiziert wird, mit einem Rohrstock ausgepeitscht. Nach internationalen Protesten will man in der erzkonservativen muslimischen Region diesen menschenunwürdigen Strafvollzug nach innen verlegen - erwachsenen Zuschauern soll aber weiterhin mit Einschränkungen Zutritt gewährt werden.
Wer gegen das religiöse Gesetz, die Scharia, verstößt, riskiert, öffentlich ausgepeitscht zu werden. Im vergangenen Jahr sorgte das öffentliche Auspeitschen, mit dem zwei Männer wegen homosexueller Handlungen bestraft wurden, international für Entrüstung. Indonesien bemüht sich allerdings um ein moderates Image - daher gibt es künftig Einschränkungen, was diese Prügelstrafen gemäß Scharia betrifft.
In Zukunft ist Auspeitschen nur innen möglich, Filmen wird verboten
Auspeitschen soll demnach nur mehr in Gefängnissen durchgeführt werden. Erwachsene können weiterhin dabei zusehen, dürfen aber währenddessen nicht filmen. Damit soll verhindert werden, dass Kinder die brutalen Szenen mitverfolgen können. Es sollen auch weniger Zuschauer zugelassen werden - normalerweise verfolgen Hunderte Schaulustige das traurige und menschenunwürdige Spektakel. Auspeitschen droht beispielsweise bei außerehehlichem Sex, homosexuellen Handlungen, wenn man Glücksspiel betreibt oder Alkohol trinkt.
Die Provinz Aceh ist die einzige Region in Indonesien, in der die Scharia praktiziert wird. Es handelt sich dabei um eine Ausnahmeregelung, die nur deshalb gewährt wurde, um dem langen Streben der Provinz nach Unabhängigkeit Einhalt zu gebieten. Seit 2005 ist das öffentliche Auspeitschen erlaubt, Hunderte Male wurde diese brutale Strafform seitdem bereits angewandt. Auch nicht-muslimische Menschen in der Region werden nach der Scharia verurteilt.
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