Das Wiener AKH drosselt seine Versorgung: Weil die Ambulanzen heillos überfüllt sind, will Peter Husslein, Chef der Klinik für Frauenheilkunde, künftig Patienten abweisen und „nur noch Notfälle“ behandeln. Husslein: „Es kann so nicht weitergehen.“
Patienten mit banalen Krankheiten seien im niedergelassenen Bereich wesentlich besser aufgehoben, so der Mediziner. Das Management des Spitals habe daher die Kliniken angewiesen, die ambulanten Kontakte zu reduzieren. Zu einer ähnlichen Diagnose kommt die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz. Für das Personal sei der Ansturm auf die Krankenhäuser nicht mehr bewältigbar. Patienten abzuweisen, sei aber nicht die Lösung.
Pilz fordert mehr Facharztzentren und den Ausbau der Primärversorgung. Wie Husslein regt auch Pilz längere Öffnungszeiten der Ordinationen an. Denn besonders in den Abendstunden oder an Wochenenden ist der Druck auf die Ambulanzen enorm. Folge: stundenlange Wartezeiten. Der Ausbau der Praxen scheiterte bisher - wie so häufig - an einem: am lieben Geld.
Alex Schönherr, Kronen Zeitung
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