Nach der Ankündigung von Agrarministerin Elisabeth Köstinger, am 27. April in Brüssel gegen die Neonicotinoide zu stimmen, gehen bei den Rübenbauern die Wogen hoch. Grund dafür ist die mögliche Schließung der Zuckerfabrik Leopoldsdorf im Marchfelde.
Wie in unzähligen alarmierenden Untersuchungen aufgezeigt, wirken Neonicotinoide schädlich auf Nervenzellen von Bienen. Doch für die heimischen Rübenbauern sind diese Insektizide angeblich „notwendig, um kostendeckend zu produzieren“. Sollte das EU-weite Verbot in Brüssel beschlossen werden, wird mit einer Schließung des Zuckerrüben-Werkes in Leopoldsdorf im Marchfelde gerechnet. In Summe wären dabei 450 Arbeitsplätze gefährdet. Bauernchef Ernst Karpfinger warnt: „Wer unbedingt Zucker aus dem brasilianischen Regenwald haben will, soll jetzt zustimmen. Alle anderen müssen sich endlich der Folgen eines Verbots bewusst werden.“
Jedenfalls fix ist, dass Anbauflächen reduziert werden. Die Bauern seien verunsichert über die aktuellen Entwicklungen und fordern Klarheit von der Politik, wie man zu einer gütlichen Einigung kommen will. Ansonsten sei mit „Kampfmaßnahmen“ zu rechnen, heißt es.
Josef Poyer, Kronen Zeitung
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