Auch wenn Österreich kein AKW betreibt, so gibt es 11.200 Fässer mit radioaktiven Abfällen aus Medizin, Forschung und Industrie, für die es kein Endlager gibt. Darum fordern Naturschützer von GLOBAL 2000 einen öffentlichen Prozess zur Bewusstseinsbildung über das Problem Atommüll.
„Österreich hat vergleichsweise ein sehr kleines Problem. Keine kommerziellen AKWs produzieren hochradioaktiven Müll, der auf Hunderttausende Jahre von Mensch, Tier- und Pflanzenwelt isoliert werden muss“, beruhigt der Nuklear-Experte Reinhard Uhrig von GLOBAL 2000.
11.200 Fässer verstrahlter Abfall in Seibersdorf
Aber dennoch gibt es in Summe 3600 Kubikmeter an schwach- und mittelradioaktivem Müll, der teils für mehrere Hundert Jahre gelagert und bewacht werden muss. Derzeit werden die 11.200 Fässer an verstrahltem Abfall im niederösterreichischen Seibersdorf zwischengelagert.
„Proaktiv Prozess zur Bewusstseinsbildung starten“
„Wenn wir andere Länder weiterhin in ihrer verfehlten Kern- und Atommüll-Politik kritisieren wollen, kann dies nur der Fall sein, wenn wir vor unserer eigenen Tür kehren und endlich dieses ungelöste Problem angehen“, spricht Uhrig Klartext.
Auch wenn auf der Internetseite des Ministeriums für Nachhaltigkeit der Entwurf des nationalen Entsorgungsprogramms für radioaktiven Müll bereits veröffentlicht wurde, „so müsse nun proaktiv ein österreichweiter Prozess zur Bewusstseinsbildung über das Thema Atommüll gestartet werden“.
Christoph Matzl und Mark Perry, Kronen Zeitung
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