10 Tote, 15 Verletzte
Kleintransporter rast in Toronto in Menschenmenge
Amokfahrt im kanadischen Toronto: Ein Mann raste mit einem Lieferwagen im Zickzackkurs über Straßen und Gehwege, erfasste zahlreiche Menschen und tötete zehn von ihnen. 15 weitere wurden verletzt. Der Fahrer des Fahrzeugs, das gemietet war, wurde festgenommen. Die Tat bedrohe nicht „die nationale Sicherheit“ Kanadas, sagte der Minister für öffentliche Sicherheit, Ralph Goodale, und deutete damit an, dass es sich um einen Einzelfall handle.
Der Fahrer des Lieferwagens, der zunächst die Flucht ergriff, aber kurze zeit später festgenommen wurde, ist inzwischen identifiziert: Es handelt sich um den 25-jährigen Alek Minassian, der aus dem Norden Torontos stammt, wie Polizeichef Mark Saunders sagte.
Weitere Verdächtige gebe es nicht, teilte die Polizei kurz nach der Festnahme mit. „Ich habe eine Waffe in meiner Tasche“, soll der mutmaßliche Täter den Beamten einem CTV-Bericht zufolge kurz vor seiner Festnahme, die dann aber offenbar ohne Schusswechsel stattfand, gedroht haben. Die Hintergründe der Tat waren zunächst völlig unklar.
Der Vorfall ereignete sich laut Polizei an einer großen Kreuzung im Stadtteil North York um 13.27 Uhr Ortszeit (19.27 Uhr MESZ). Die Gegend ist tagsüber belebt, dort liegen zahlreiche Geschäfte und Restaurants. Der weiße Transporter - der Aufschrift nach ein Mietwagen - war einem Bericht des „Toronto Star“ zufolge von der Straße mit hoher Geschwindigkeit auf den Gehweg gefahren. Die Polizei sperrte die Gegend ab, auch der U-Bahn-Verkehr wurde unterbrochen. Das Auto stand nach dem Vorfall mit zerbeulter Motorhaube auf dem Gehweg.
„Er hat die Leben so vieler Menschen zerstört“, sagte Alex Shaker gegenüber CTV. „Alles, was ihm in den Weg kam.“ Auch jemand mit einem Kinderwagen sei vom Auto erfasst worden. „Es waren so viele Körper“, sagte Augenzeugin Carol Roberts. Sie habe „viele Menschen leblos am Boden“ liegen sehen. Die Opfer seien noch auf der Straße behandelt worden, sagte eine Sprecherin der Rettungskräfte.
Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau sagte vor Journalisten, dass die Behörden den Vorfall untersuchten. „Unsere Gedanken sind bei den Betroffenen“, so Trudeau.
In Toronto hatten sich am Sonntag und Montag die Außenminister der G7-Staaten versammelt, um über Konflikte in Syrien, der Ukraine und andere politische Themen zu diskutieren. Der Treffpunkt der Politiker lag laut lokalen Medienberichten allerdings rund 30 Kilometer weit vom Tatort entfernt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.