Lebt in Deutschland
Bin Ladens Leibwächter kassiert 1100 € Sozialhilfe
Sami A. gehört zu den gefürchtetsten Islamisten Deutschlands, gilt laut den Behörden als „Gefährder“ und muss sich täglich bei der Polizei in Bochum melden. Doch abschieben können die Deutschen jenen Mann, der sich im Terrornetzwerk Al-Kaida einst bis zur persönlichen Leibgarde von Osama Bin Laden hocharbeitete, nicht. Stattdessen zahlt ihm der Staat monatlich mehr als 1100 Euro Sozialhilfe.
Sami A. erstritt sich vor Gericht mehrfach, dass er nicht nach Tunesien abgeschoben werden darf, berichtet die „Bild“. Seit zehn Jahren versucht Deutschland, den als „Gefährder“ eingestuften Salafisten loszuwerden - vergeblich. In letzter Instanz hatte jüngst das Oberverwaltungsgericht im April 2017 festgestellt, dass dem früheren Bin-Laden-Leibwächter in Tunesien „mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit Folter, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung drohen“.
Andere Länder seien nicht zur Aufnahme des Mannes, der von seinen Nachbarn als „immer freundlich und nett“ beschrieben wird, bereit. Sami A. kam 1997 als Student nach Deutschland. 1999 bis 2000 tauchte er laut den Gerichtsurteilen in ein afghanisches Terrortrainingscamp ab, stieg in Osama bin Ladens Leibgarde auf. Er bestreitet das ebenso wie Kontakte zu einem Drahtzieher des 11. September. Fakt ist allerdings, dass sich A. als Prediger in einer lokalen Moschee betätigt und dort auch einige Anhänger um sich scharen soll.
1167,84 Euro pro Monat vom Staat
Gegenüber der „Zeit“ bestritt A. im Jahr 2016 alles: „Gefährlich soll ich sein? Ich werde doch von morgens bis abends überwacht und muss mich seit zehn Jahren täglich zwischen 10 und 12 Uhr auf der Polizeiwache melden.“ Und für einen Terroristen sei er sowieso „viel zu klein“. Mit seiner Frau und seinen vier Kindern lebt er in Bochum, sie besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft. A. erhält vom Staat 1167,84 Euro pro Monat, wie aus einer Anfrage an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hervorgeht. Wie genau sich das Geld aufschlüsselt, unterliegt dem Datenschutz.
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