Vogelgrippe und jetzt auch noch die Neue Grippe spielen den cleveren Unternehmern in die Hände. Siegmund Kahlbacher (links im Bild) und Christian Lederer (rechts) produzieren Desinfektionsmittel, für den öffentlichen Bereich – Krankenhäuser, Hotels, Kindergärten - oder einfach nur für den Privatgebrauch. "Global Health" heißt ihr Konzern, 250 Mitarbeiter hat er aktuell, und die produzieren auf Teufel komm raus Sprays und Reinigungsmittel.
Konzept explodiert
Vor sieben Jahren sind die beiden Herren nach China gegangen, jetzt explodiert ihr Konzept geradezu. "In 100.000 Geschäften über ganz China verteilt sind wir bereits gelistet", erzählt Lederer, der übrigens perfekt Chinesisch spricht, nicht ohne Stolz. Am Anfang ist ordentlich Lehrgeld bezahlt worden, mittlerweile läuft es aber sehr, sehr gut, assistiert Kahlbacher.
"Global Health" arbeitet mit starkem steirischem Hintergrund. "Die Muttergesellschaft hat ihre Firmenadresse in Graz, und da wird auch versteuert." Ebenfalls in Graz steht das Forschungszentrum der GHP. Um 14 Millionen Euro hat man die Patentrechte für Asien gekauft. "Wir sind schuldenfrei, das ganze Investment ist von Privatanlegern - auch aus der Steiermark - gekommen", freut sich Kahlbacher. Ziel ist, Global Health als Marke weltweit zu positionieren. "Wir wollen nicht vermessen sein, aber so was, wie 'Red Bull' geschafft hat, wäre am Gesundheitssektor auch möglich."
Dass das Werkel gerade jetzt so geschmiert läuft, hat natürlich auch mit der grassierenden Neuen Grippe zu tun. Gerade Chinesen sind da höchst sensibel, wollen sich - neben den obligaten Schutzmasken - auch mit Desinfektionsartikeln schützen. Und die liefern ihnen millionenfach zwei tüchtige Steirer.
2,5 Millionen Kopfhörer im Jahr
Norbert Bäck, begnadeter Grazer Techniker, hat den Weg ins Reich der Mitte im Jahr 2000 gefunden. Zuvor, in Deutschland, hat er für Phillips gearbeitet, dann bot sich die Chance, mit einem Partner in China selbstständig zu werden - in großem Stil. Heuer etwa baut er für Telekomfirmen 2,5 Millionen Kopfhörer zusammen. Gut 800 Mitarbeiter hat Bäck zur Zeit in seiner Fabrik, die etwa eine Stunde außerhalb von Peking liegt. Doch damit ist noch lange nicht Schluss. Die Kapazitäten werden ausgebaut, eine weitere Fabrik kommt dazu. Bis 2011, schätzt der sympathische Grazer, werden es schon an die 2.600 Mitarbeiter sein, die an Elekronikteilen schrauben und löten!
von Gerhard Felbinger und Christian Jauschowetz, "Steirerkrone"
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