Doppelter Fahndungserfolg für die österreichische Polizei: Gleich zwei Drogenringe, die in Salzburg einen regen Suchtgifthandel betrieben hatten, konnten nun von den Ermittlungsexperten zerschlagen werden. In einem Fall kam es zu insgesamt 54 Festnahmen, den Verdächtigen - und teils bereits verurteilten Tätern - konnte der Handel mit insgesamt 367 Kilogramm Cannabiskraut nachgewiesen werden. Im zweiten Fall klickten für insgesamt 22 Beschuldigte die Handschellen. Der Bande konnte der Handel mit Tausenden Ecstasy-Tabletten, mehreren Kilo Kokain, Cannabis und Amphetaminen im Wert von insgesamt rund 740.000 Euro nachgewiesen werden.
Die länderübergreifenden Ermittlungen von Polizeiexperten aus Salzburg, dem Burgenland und Wien im ersten Fall liefen bereits seit dem Jahr 2016. Im Visier der Exekutive: eine international agierende Bande, die bei groß angelegten Schlepperaktionen von Flüchtlingen auch Drogen über die Grenzen schmuggelte.
Schwierige Ermittlungen
Die Täter machten es den Ermittlern nicht leicht, tauschten etwa nach wenigen Tagen die Handynummern oder besprachen Einzelheiten nur bei persönlichen Treffen. Zudem spielten die Köpfe der Organisation mit der Polizei ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel und waren kaum greifbar, da die Verdächtigen nahezu ständig in verschiedene Länder reisten, so die Polizei am Freitag.
Einen ersten großen Erfolg konnten die Ermittler Mitte Mai 2017 verbuchen, als ihnen der Lenker eines Schmuggelfahrzeugs ins Netz ging - inklusive illegaler Fracht. Dieser belastete im Verhör einen 55-jährigen aus Afghanistan stammenden Niederländer schwer und präsentierte ihn als Kopf der Organisation.
54 Festnahmen
Insgesamt gelang es den Ermittlern, im Zuge der gesamten Operation 54 Verdächtige festzunehmen. Der Bande wurde der Handel von 367 Kilo Cannabis nachgewiesen, zudem konnten mehr als 64 Kilo Cannabis, Cannabisharz, Crystal Meth, Kokain, Speed und Ecstasy-Tabletten sichergestellt werden. Als Drogenumschlagplatz diente eine Wohnung im Salzburger Bahnhofsviertel. Ein Teil der Beschuldigten sei bereits verurteilt und zu Haftstrafen verurteilt worden, hieß es seitens der Polizei.
Schlag gegen schmuggelnde Rockerbande
Im Zuge eines weiteren Rundumschlags gegen den Drogenschmuggel flog überdies eine Rockerbande auf, die sich ebenfalls auf Suchtgifthandel spezialisiert hatte. Erst im Februar hatten für den mutmaßlichen Kopf der Vereinigung, die sich „Satudarah“ nennt, im Zuge eines Haftbefehls in Tirol die Handschellen geklickt. Seither waren die Ermittler damit beschäftigt, weitere Mitglieder der Bande, die offenbar den Drogenmarkt in ganz Österreich zum Ziel hatte und diesen kontrollieren wollte, auszuforschen und festzunehmen.
In Wiener Wohnung 500 Cannabispflanzen entdeckt
Den Polizeiexperten gelang es im Zuge der intensiven Ermittlungen, eine Wohnung in Wien ausfindig zu machen, in der reger Cannabisanbau betrieben worden war. Nicht weniger als 500 Marihuanapflanzen konnten die Polizisten in der Wohnung sicherstellen.
Insgesamt wurden 22 Beschuldigte aus der Rocker-Szene festgenommen. Ihnen konnte der Handel von Drogen mit einem Verkaufswert von insgesamt rund 740.000 Euro nachgewiesen werden. Die Erhebungen in diesem Fall laufen allerdings noch weiter und sind noch nicht abgeschlossen. Die Ermittler haben noch weitere Tatverdächtige im Visier.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.