Keine Verletzten

Felsen löste sich: Vier Personen knapp verfehlt

Salzburg
30.04.2018 22:36

„Wir könnten jetzt alle tot sein“, hat Johann Bliem aus Tweng noch ganz weiche Knie. Sonntagnachmittag donnerte ein tonnenschwerer Felsen auf das Haus zu. Vier Personen saßen gerade vor der Gartenhütte und wunderten sich über das plötzlich lautstarke Rauschen. Der Felsblock blieb knapp vor der Terrasse liegen.

Die Gartenhütte direkt hinter dem Haus an der Tauernstraße ist eigentlich ein idyllisches Platzerl. Sonntag am späten Nachmittag saßen dort der Hausbewohner, seine Freundin und zwei Besucher (39 bis 82). Dann war plötzlich ein Rauschen und Donnern zu hören. „Wir haben uns zuerst nicht ausgekannt, was passiert“, schildert Johann Bliem.

Als zwei Männer nachschauen gingen, donnerte schon ein rund acht Tonnen schwerer Felsbrocken direkt auf die Hütte zu und blieb unmittelbar vor dem Gartenhaus liegen. Der Brunnen wurde dabei beschädigt, die Gartenzwerge kamen heil davon. Verletzte gab es nicht. Offenbar saßen auch mehrere Schutzengel mit auf der Terrasse

Vizebürgermeister Heribert Lürzer ist froh, dass nicht mehr passiert ist: „Da hatten alle ein Riesenglück.“ Passiert ist in dem Gelände - das rund 70 Jahre alte Haus steht kurz vor der Ortseinfahrt aus dem Lungau kommend auf grüner Wiese - noch nie etwas. Hinter dem Haus zieht sich ein steiler, bewaldeter Hang einige hundert Höhenmeter hinauf und geht dann in ein Felsstück über. Kleinere Abbrüche blieben bisher aber im Wald liegen, der Felsbrocken vom Sonntag bahnte sich seinen Weg querdurch.

Landesgeologe Rainer Braunstingl verschaffte sich am Montag bei einem Erkundungsflug mit dem Polizeihubschrauber einen Überblick aus der Luft: Auf rund 1400 Meter Seehöhe war das rund 2,5 Kubikmeter große Felsstück abgebrochen „Wir gehen davon aus, dass Temperaturspannungen das ausgelöst haben“, informiert Braunstingl. Die rund zehn Kubikmeter große Felsplatte habe den Schwankungen der letzten Tage von mehr als 20 Grad nicht standgehalten.

Sicherungsarbeiten an der Sturzrinne sind vorerst keine notwendig. Auch eine Evakuierung blieb dem Bewohner erspart. Braunstingl: „Es geht jetzt aber sehr wohl um einen Schutzwall hinter dem Haus, um es in Zukunft abzusichern.“ Die Gemeinde wird bereits durch Steinschlagnetze oder Lawinenverbauungen geschützt. An der Stelle gab es aber noch keinen Vorfall.

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