„Sammle jetzt Porsche“

WhatsApp-Chef Jan Koum kehrt Facebook den Rücken

Digital
02.05.2018 09:29

Der Mitgründer und langjährige Chef des populären Chatdienstes WhatsApp, Jan Koum, verlässt die Konzernmutter Facebook. Es sei Zeit für ihn, weiterzuziehen, schrieb Koum ironischerweise in einem Facebook-Eintrag. Die „Washington Post“ berichtete, es habe Streit mit Facebook um die Datennutzung sowie die strikte Verschlüsselung bei WhatsApp gegeben.

Koum schrieb nichts dazu. Facebook-Chef Mark Zuckerberg dankte ihm und versicherte, dass Werte wie Verschlüsselung immer im Kern von WhatsApp bleiben würden.

Facebook kaufte WhatsApp für 22 Mrd. Dollar
 
Koum und sein Mitgründer Brian Acton hatten WhatsApp 2014 für rund 22 Milliarden Dollar (18,23 Milliarden Euro) an Facebook verkauft. Sie sicherten sich dabei weitreichende Unabhängigkeit. So blieb WhatsApp werbefrei und die Daten wurden zunächst komplett getrennt.

(Bild: flickr.com/Jan Persiel)

Inzwischen gleichen WhatsApp und Facebook nach Angaben des Unternehmens Telefonnummern ab, um Spam herauszufiltern. Zugleich setzt WhatsApp auf sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der Nachrichten nur für Absender und Empfänger lesbar sind, aber nicht für die Firma selbst. Der Dienst hat inzwischen mehr als 1,3 Milliarden Nutzer weltweit.

(Bild: AFP, twitter.com/brianacton, krone.at-Grafik)

Koum schrieb, er werde sich nun eine Auszeit für Dinge außerhalb der Technologie-Branche nehmen, „zum Beispiel seltene luftgekühlte Porsche-Autos sammeln“ sowie an seinen Autos arbeiten und Frisbee spielen. Der WhatsApp-Deal hatte den Einwanderer aus der Ukraine, dessen Familie einst auf Lebensmittel-Hilfen angewiesen war, zum Milliardär gemacht.

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