Das Bundesheer sucht weiter Piloten: Seit Jahren schon klagen die österreichischen Luftstreitkräfte über die schlechte Personalsituation bei den Heerespiloten. Von den 185 geplanten Stellen sind derzeit nur 160 besetzt - weil jahrelang zu wenige Piloten ausgebildet wurden. Zudem sorgen Pensionierungen für eine weitere Verschärfung der Personalknappheit.
Traumjob Militärpilot? Tatsächlich finden sich immer weniger, die ins Cockpit eines Hubschraubers, Kampfjets oder Flächenflugzeugs einsteigen wollen. Deren aktueller Flugbetrieb ist zwar nicht gefährdet - jene Piloten, die im Einsatz sind, kommen allerdings an ihr Limit.
In den vergangenen Jahren wurden beim Bundsheer pro Jahr einmal drei, einmal vier und einmal fünf neue Piloten ausgebildet. Es habe an Bewerbern und Kapazitäten gefehlt, klagte der Leiter der Pilotenausbildung, Peter Trierweiler, am Freitag gegenüber ORF-Steiermark. Die Auswahlkriterien sind sehr streng: Von etwa 100 Interessenten bleibt nur einer übrig.
„Bundesheer hat keinen guten Stand gehabt“
Vor zehn Jahren habe es noch 800 Bewerber pro Jahr gegeben, trauriger Tiefststand seien zwischenzeitlich 120 Bewerber gewesen. „Das Bundesheer hat sicherlich keinen guten Stand gehabt - es war immer nur von Sparmaßnahmen die Rede. Das ist dann nicht unbedingt ein attraktiver Arbeitgeber für die Jugend“, so Trierweiler.
Der Ausbildungsleiter bringt auch die Eurofighter-Problematik als Grund ins Spiel: „Wir haben das alle gehört, vielleicht war es auch deswegen etwas zu unattraktiv. Es bewerben sich auch viel zu wenige Frauen.“ Die „Krone“ hatte erst im November 2017 berichtet, wie schlimm es nach jahrelangem finanziellem „Aushungern“ der Luftwaffe um den Nachwuchs bei den Helikopterpiloten steht.
Neue Investitionen und Reformen
Mehr Bewerber erhofft man sich bei den heimischen Streitkräften nun durch neue Investitionen und Reformen. Ziel ist es, dass mindestens acht Piloten im Jahr ihre Ausbildung starten - was im Herbst erstmals erreicht werden könnte.
Zwölf von 400 Bewerbern in engerer Auswahl
Von den 400 Bewerbern des Vorjahres sind indessen nach psychologischen und medizinischen Tests noch zwölf übrig. Diesen stehen jetzt die flugtechnischen Tests auf den gerade neu angekauften - die „Krone“ berichtete - Schulungsflugzeugen bevor. Nach den Tests hofft man, zumindest acht von ihnen in die Ausbildung aufnehmen zu können.
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