Wien hat eine eigene Samba-Königin: Letztes Jahr am Karneval in Rio de Janeiro tanzte Janaina Krauskopf (42) noch vor Tausenden Zusehern ganz vorne, als Anführerin eines Samba-Umzugs. Sie war die Königin ihrer Tanzgruppe in der Samba-Schule Unidos de Bangu, außerdem tanzte sie bei weiteren Veranstaltungen im weltberühmten Brasilianer Sambodrom als Muse. Aber eigentlich ist sie in Wien Tanz- und Fitnesstrainerin - und ihre Schülerinnen sind begeistert von ihren Stunden.
Samba-Königin zu sein, davon träumen in Brasilien unzählige Mädchen - deswegen sei auch ihre Familie sehr stolz gewesen, erzählt die Tänzerin. In Brasilien gehört Samba zum Alltag: Schon Janainas Mutter war Direktorin einer der ältesten Samba-Schulen in Rio. Janaina selbst hat in verschiedenen Ländern gelebt und getanzt und jetzt in Österreich ihre Heimat gefunden. Deutsch habe sie vor allem von ihren Tanzschülerinnen gelernt, erzählt sie.
Samba wird oft mit bunten, knappen Kostümen gleichgesetzt, doch der Musikstil reicht viel weiter, erklärt Janaina. Sie liebt Samba vor allem wegen des sozialen Aspekts: Die Samba-Schulen in Brasilien geben auch den Ärmsten in den sogenannten Favelas, den Ghettos von Rio de Janeiro, eine Perspektive, und schaffen Zugehörigkeit - ähnlich wie Vereine und Verbände in Österreich. An den Vorbereitungen für die großen Auftritte, etwa an den Kostümen und den Requisiten, arbeiten Tausende Menschen mit. So schafft das Tanzen Möglichkeiten, wie etwa für Janaina das viele Reisen und das Leben im Ausland. Mit ihrem Unterricht will sie die Herzlichkeit und die Hoffnung des Samba nach Wien bringen.
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