Ob Flascherlzug oder Feistritztalbahn - niemand hat die nostalgischen Klassiker der Eisenbahngeschichte schöner in Szene gesetzt als der Bärnbacher Filmemacher Harald Scherz. Darum ist es kein Wunder, dass ORF III am 10. Mai einen ganzen Thementag mit neun Beiträgen des Weststeirers veranstaltet.
„Es war einfach eine Marktnische“, gibt Harald Scherz zu. Der heute 67-Jährige war eigentlich gar kein Eisenbahn-Fan, als er 1990 damit anfing, Filme über Züge zu drehen. Damals kamen so genannte „Special Interest“-Videokassetten groß in Mode, und Scherz, der davor Musikvideos mit den Stoakoglern oder auch Kabarett-VHS produziert hatte, spezialisierte sich als Erster in Österreich auf die Eisenbahn.
Der Filmproduzent, der ursprünglich Hauptschullehrer für Mathe, Physik und Chemie war und dem Bildungssystem 1980 enttäuscht den Rücken kehrte, kreierte mit „Bahnorama“ und „Lokorama“ zwei schnittige Markennamen, die in der Folge den internationalen Markt eroberten: 300 Eisenbahnfilme gehen bis heute auf das Konto seiner Firma SH Production.
Derzeit erlebe die Bahn einen Boom, erklärt der zweifache Familienvater, dessen Werke wieder weggehen wie die warmen Semmeln: Nachdem sein Film „Eine Landpartie mit der Bahn“ Mitte April alle Rekorde auf ORF III brach (elf Wiederholungen, eine knappe Million Zuseher), sind am kommenden Donnerstag gleich neun Schätze aus seinem Archiv zu sehen. Darin spielen die steirischen Züge natürlich eine Hauptrolle: Neben liebevollen Dokus über Feistritztalbahn und Flascherlzug wird auch ein Zweiteiler über die Landesbahnen gezeigt.
Weitere Thementage mit seinen Filmen sind bereits angedacht, freut sich Scherz, der natürlich längst selbst dem Charme der Eisenbahn erlegen ist: „Allein, wenn du aus der Luft siehst, wie eine 40 Meter breite Autobahn ein ganzes Tal zerstört, während der Zug nur zwei schmale Schienen braucht, wird dir klar, dass diese elegante Fortbewegungsart auch in Zukunft ihren Platz haben wird.“
Link: www.bahnorama.com
Das Programm zum Thementag auf ORF III gibt‘s hier.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.