Studenten-Proteste

Hörsaal-Besetzer frieren – Uni Wien: “Heizung normal”

Österreich
10.11.2009 16:02
Den Hörsaal-Besetzern am Uni-Campus im Alten Wiener AKH ist offenbar kalt: In einer Aussendung behaupteten die Wiener Grünen am Dienstag, dass "der Rektor der Uni Wien die Heizung in diesem Hörsaal abdrehen ließ". "Stimmt nicht", erwidert eine Sprecherin der Uni gegenüber krone.at. "Herr Dr. Winckler regelt mit Sicherheit nicht die Heizung", es werde "ganz normal" geheizt. Freilich nur in der Zeit, in der Vorlesungen stattfinden ...

"Es ist unverantwortlich, dass Rektor Winkler (sic!) die StudentInnen bei diesen Temperaturen einem ungeheizten Hörsaal aussetzt", schrieb die Wissenschaftssprecherin der Wiener Grünen, Claudia Smolik, am Dienstag in einer Presseaussendung. "So kann man nicht mit den protestierenden StudentInnen umgehen. Eine solche Vorgangsweise trägt nur zur weiteren Eskalation der Situation bei", meinte Smolik. Sie fordert außerdem, dass sich der Rektor in einer Diskussion den Hörsaal-Besetzern stellt.

Vonseiten der Universität Wien hieß es, dass die Heizungen im gesamten Hörsaalverbund am Uni-Campus fix eingestellt sind und "mit Sicherheit" nichts daran geändert wurde. Aus Kostengründen werden aber sämtliche Uni-Hörsäle in Österreich nur zur Vorlesungszeit geheizt. In der Nacht kann es also kühl werden. Mit wieviel Aufwand und ob es überhaupt möglich wäre, die "Heizzeiten" auszudehnen, konnte die Sprecherin nicht kommentieren. Die Uni Wien bzw. das Rektorat sei nicht für die Heizung zuständig.

Besetzer fordern: Rektor ins Audimax
Jene Studenten, die seit 20 Tagen das Audimax der Universität Wien besetzen, haben indes bekanntgegeben, dass man nur dann zu Gesprächen mit der Unileitung bereit sei, wenn das Rektorat vor dem Plenum eine Stellungnahme abgebe. Andernfalls werde es "keine weiteren Gespräche geben", heißt es in einem Brief, der am Dienstag an das Rektorat übergeben wurde.

Die wiederholte Absage der Universitätsleitung, vor dem Plenum zu sprechen, stoße bei den Studenten auf Unverständnis, heißt es. Mit dem Schreiben, das mit "Ihre BesetzerInnen" unterzeichnet ist, solle der "Einladung" Nachdruck verliehen werden.

ÖH stellt sich hinter "Rebellen"
Die Universitätsleitung hatte von Anfang an auf ein von der Österreichischen HochschülerInnenschaft vorbereitetes Gespräch mit Vertretern der Besetzer bestanden. Eine Diskussion im gesamten Plenum sei nicht sinnvoll, so die Begründung. Die ÖH hat sich am Wochenende überraschend hinter die Besetzer gestellt und mit der Ankündigung eine 100.000-Euro-Protest-Budgets für Wirbel gesorgt.

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