Atom-Krise

USA verhängen neue Sanktionen gegen Iran

Ausland
10.05.2018 20:29

Die USA haben weitere Sanktionen gegen den Iran verhängt. Wie das Finanzministerium am Donnerstag in Washington mitteilte, sind davon sechs Personen mit mutmaßlichen Verbindungen zur Al-Quds-Einheit der Revolutionsgarden betroffen. Zudem wurden demnach drei Firmen auf die Liste gesetzt. Russland und Deutschland plädieren unterdessen für den Erhalt des Atomabkommens. „Es ist wichtig, dass alle Länder, die daran festhalten wollen, darüber Gespräche führen“, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen mit Deutschlands Außenminister Heiko Maas am Donnerstag in Moskau. 

US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag den Rückzug seines Landes aus dem Atomabkommen mit dem Iran bekanntgegeben und der Führung in Teheran unter anderem vorgeworfen, den Terrorismus zu unterstützen. Die Al-Quds-Brigaden (Al-Kuds-Brigaden) wurden zuletzt von Israel für einen Beschuss der Golanhöhen verantwortlich gemacht. Berlin und Moskau zählen zu den sechs Unterzeichnerstaaten der Vereinbarung mit dem Iran.

Die Außenwand der ehemaligen US-Botschaft in Teheran zeugt von der jahrelangen Krise zwischen den USA und dem Iran. (Bild: AP)
Die Außenwand der ehemaligen US-Botschaft in Teheran zeugt von der jahrelangen Krise zwischen den USA und dem Iran.

US-Botschafter verteidigt Forderung an Deutschland
Unterdessen verteidigte der neue US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell seine Forderung, deutsche Unternehmen sollten ihre Geschäfte im Iran „sofort runterfahren“. Er habe „einen anderen Stil“, sagte Grenell den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Donnerstag. „Da will ich ganz ehrlich sein.“ Er sagte weiter: „Die Diplomatie, die im Gruppendenken verhaftet ist, hat großen Schaden angerichtet: Nordkorea ist auf dem Weg zur Atommacht - und in Syrien findet seit Jahren ein Völkermord statt. Ich bin gegen Gruppendenken in der Diplomatie.“

Richard Allen Grenell, US-Botschafter in Deutschland (Bild: Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved.)
Richard Allen Grenell, US-Botschafter in Deutschland

Grenell fügte hinzu: „Wenn man Krieg vermeiden will, verfügt man besser über Diplomaten, die bereit sind, hart zu sein.“ Diplomat zu sein, bedeute für ihn, Klartext zu sprechen - gerade gegenüber Freunden. Auf die Frage, was mit deutschen Firmen geschehen solle, die weiter Geschäfte mit dem Iran machen, sagte Grenell: „Diese Frage muss die deutsche Regierung beantworten, nicht wir.“

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