Plastikmüll hat nun auch den tiefsten Punkt der Meere, den Marianengraben, erreicht. Forscher entdeckten ein Plastiksackerl, das auf eine Tiefe von 10.898 Metern abgesunken war. Doch das sei erst die Spitze des Eisbergs: Da Plastikteile relativ lange brauchen, um bis an den Meeresgrund abzugleiten, dürfte die Menge an Müll, die im Wasser schwebt, enorme Ausmaße haben.
Die verheerenden Auswirkungen von Plastikmüll auf unsere Ozeane ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Fische werden vergiftet, kleinste Teile (Mikroplastik) gelangen über Lebensmittel sogar in die Körper von Menschen. Und die Tendenz ist katastrophal: Im Jahr 2050 soll bereits mehr Kunststoff als Fische in den Meeren schwimmen.
Wie die Forscher der Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology herausfanden, hat Kunststoff nun auch den tiefsten Punkt der Erde erreicht. Die Wissenschaftler untersuchten laut „Business Insider“ 30 Jahre lang das Müllvorkommen der Erde. Bereits im Jahr 1998 fanden sie ein Plastiksackerl, wie die nun veröffentlichte Studie enthüllt. Mittlerweile hat es sich in Mikroplastik zersetzt.
Noch erschreckender ist die Tatsache, dass es sich bei der Region um den Marianengraben um einen wenig besiedelten Bereich handelt. Auch die vom Menschen entferntesten Gegenden der Erde sind vor der durch ihn verursachten Verschmutzung offenbar nicht mehr sicher, wie das Beispiel der unbewohnte Henderson-Insel (Bild unten) im Südostpazifik zeigt.
An Stränden von Trauminsel türmt sich der Müll
Trotz seiner abgelegenen Position türmt sich an den Stränden des nur 37 Quadratkilometer große Eilands, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, der Müll. Nicht weniger als rund 38 Millionen Plastikteile - Plastikflaschen, Zahnbürsten, Seile aus Kunststoff und Teile von Fischernetzen - wurden dort angeschwemmt und haben die Insel zum Ort mit der bis dato größten je gemessenen Plastikmüll-Dichte der Welt gemacht.
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