Nicht weggeschaut

Mutige Menschen im Kampf gegen das Verbrechen geehrt

Oberösterreich
12.11.2009 11:23
Fünf mutige Mitbürger, die bei Verbrechen nicht wegschauten, wurden nun von der Linzer Polizei für ihre Zivilcourage geehrt. Beispiele: Ein Trauner half, einen betrügerischen Messerschleifer zu entlarven. Eine Linzerin schlug sofort Alarm, als zwei Einbrecher in ein Lokal einstiegen. Und ein Student verfolgte einen bewaffneten Räuber. Diese Helden des Alltags sind echte Vorbilder!

„Ihre Taten waren alles andere als selbstverständlich, denn wir wissen, dass viele Menschen bei Straftaten lieber wegschauen als einzugreifen“, erklärte Vize-Polizeidirektor Erwin Fuchs bei der Ehrung, bei der die mutigen Bürger zum Dank von der Raiffeisen Landesbank Dukaten bekamen.

Der 54-jährige Peter K. aus Traun hatte einen betrügerischen Messerschleifer erwischt – dieser hatte 10.000 Euro Schaden verursacht. Die 65-jährige Gertrude G. aus Linz schlug Alarm, als sie zwei Einbrecher sah. Ein 42-jähriger Leondinger hielt einen Graffiti- Sprayer fest. Der 21-jährige Student Florian P. aus Linz verfolgte bis zur Festnahme einen bewaffneten Räuber. Und dem 63-jährigen Linzer Peter Lugmayr (Bild) ist es zu verdanken, dass die Polizei zwei junge Gauner festnehmen konnte. 

Interview mit Peter Lugmayr
Der Linzer Peter Lugmayr riss sich bei seiner Gaunerjagd die Achillessehne ein, doch er meint: „Ich kann nicht zuschauen.“ 

„Krone“: Sie haben Ende September in der Kleingartenanlage Auwiesen zwei junge Gauner beobachtet, die gerade bei einem Nachbarn eingebrochen sind.
Lugmayr: Meine Frau ist munter geworden und hat mich aufgeweckt. Ich hab’ sofort die Polizei angerufen, dann hab’ ich mir die Hose angezogen, bin raus und hab’ zu den Burschen gesagt: „Was ist mit euch los?“

„Krone“: Was ist dann passiert?
Lugmayr: Die beiden sind auf einmal losgerannt – und ich ihnen hinterher. Nach 200 Metern hätte ich sie fast gehabt – aber dann bin ich zusammengebrochen. Meine Achillessehne hat den „Kaltstart“ nicht verkraftet. Jetzt muss ich acht Wochen lang einen Spezialstiefel tragen. Das Skifahren kann ich damit heuer vergessen.

„Krone“: Aber reut Sie deshalb Ihr mutiger Einsatz?
Lugmayr: Nein. Auch wenn manche meinen, das hätte ich bleiben lassen sollen. Ich kann einfach nicht wegschauen, wenn so etwas neben mir passiert.

„Krone“: Obwohl Sie gesundheitlich draufgezahlt haben?
Lugmayr: Ehrlich, ich hab’ gar nicht gewusst, dass ich noch so schnell bin. Das war das Adrenalin.

"OÖ-Krone"

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