WikiLeaks-Gründer Julian Assange wird von der ecuadorianischen Botschaft in London offenbar mit einem millionenschweren Überwachungsprogramm geschützt. Interne Dokumente zeigen, dass der Gründer der Enthüllungsplattform aus Sicht seiner Bewacher in seinem Exil mehreren Bedrohungen ausgesetzt ist.
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen berichtet, die sie gemeinsam mit dem britischen „Guardian“ und dem ecuadorianischen Magazin „Focus“ einsehen konnte, läuft die Geheimdienst-Operation seit mehr als fünf Jahren und kostet pro Monat durchschnittlich 66.000 Dollar (55.000 Euro).
Als eine Gefahrenquelle gilt demnach die britische Polizei, der zugetraut wird, dass sie unter einem medizinischen Vorwand in die Botschaft eindringen und Assange festnehmen könnte.
Für die Überwachung beauftragte die Regierung Ecuadors dem Bericht zufolge eine europäische Sicherheitsfirma, die Assange rund um die Uhr überwacht. Als Stützpunkt für die Operation wurde für mehr als 4000 Euro im Monat eine Wohnung nahe der Botschaft angemietet. Das Geld dafür stamme aus einem Sonderetat des Geheimdiensts, hieß es.
Assange fürchtet Auslieferung an die USA
Assange hatte sich 2012 in die Botschaft Ecuadors in London geflüchtet, um sich vor einer seiner Meinung nach drohenden Auslieferung an die USA zu schützen. Hintergrund sind US-Geheimdokumente über die Kriege im Irak und in Afghanistan, die WikiLeaks verbreitet hatte.
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