"Das passt"

Hierarchie-Umbruch im Nationalteam vollzogen

Fußball
13.11.2009 15:39
Seit dem Rücktritt von Martin Stranzl ist der Hierarchie-Umbruch innerhalb des ÖFB-Teams endgültig vollzogen. Der Spartak-Moskau-Legionär und der im Moment nicht berücksichtigte Andreas Ivanschitz galten lange Zeit als die Wortführer innerhalb der Nationalmannschaft, mittlerweile haben ihre Widersacher das Ruder übernommen.

Emanuel Pogatetz, der nach seiner heftigen Kritik unter anderem am damaligen Teamchef Josef Hickersberger im September 2006 erst im Februar 2008 wieder einberufen worden war, wurde von Dietmar Constantini vor dessen erstem Länderspiel am 1. April dieses Jahres gegen Rumänien zum neuen Kapitän ernannt. Der Middlesbrough-Legionär fehlt derzeit verletzungsbedingt, daher stieg vorläufig Paul Scharner - von Sommer 2006 bis Sommer 2008 ebenfalls "persona non grata" in der ÖFB-Auswahl - vom "Vize" zum Spielführer auf.

Constantini hat diesen radikalen Wechsel aber nach eigenen Angaben nicht bewusst geplant. "Das hat sich eben so ergeben", sagt der Tiroler. Der Teamchef vermeidet es, öffentlich seine Führungsspieler zu benennen. "Das kommt von selbst. Und wenn ich den einen oder anderen bestimme, dann hebt der vielleicht ab", befürchtet der 54-Jährige.

"Es muss vorgegeben sein, wer Führungsspieler sind"
Scharner wiederum hält vom Laissez-faire-Prinzip bei der Entstehung einer neuen Rangordnung wenig. "Es ist eine falsche Annahme, dass sich etwas herauskristallisiert. In einem Wirtschaftsunternehmen werden auch nicht 100 Leute in einen Topf geworfen und dann kristallisiert sich die Führungsetage heraus. Es muss vorgegeben sein, wer die Führungsspieler sind, und dann passt das Gefüge."

Genau dies ist laut Scharner bereits passiert. "Pogatetz ist Kapitän, ich Vize-Kapitän, dann gibt es Janko, Ortlechner, Fuchs und Dragovic, und das passt." Dass er selbst von Constantini in der Öffentlichkeit nicht wirklich als entscheidender Führungsspieler präsentiert wird, hat für den Niederösterreicher keinen negativen Beigeschmack. "Das ist schon in Ordnung. Wir müssen es ja intern wissen, nicht öffentlich."

Für Scharner ist der Aufstieg zum neuen "Häuptling" nicht entscheidend. "Das Allerwichtigste ist, dass der Teamchef die Verjüngung ohne Rücksicht auf Verluste durchzieht." Genugtuung über den Abschied von Stranzl, mit dem es in der Vergangenheit Differenzen gab, verspüre er "überhaupt nicht. Es ist ein Verlust, dass Stranzl nicht mehr zur Nationalmannschaft kommen will. Er hätte uns helfen können", betont der 29-Jährige.

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(Bild: KMM)



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