Christopher Froome kommt im 101. Giro d‘Italia immer besser in Fahrt. Der vierfache Tour-de-France-Sieger feierte am Samstag auf der 14. Etappe (186 km) mit Bergankunft auf dem Monte Zoncolan seinen ersten Saisonsieg und rückte vom 12. auf den 5. Platz vor. Sein britischer Landsmann Simon Yates baute als Tageszweiter die Gesamtführung vor dem Vorjahressieger Tom Dumoulin, dem Etappen-Fünften, aus.
Yates hat vor dem neuerlich schwierigen Sonntag-Abschnitt von Tolmezzo nach Sappada 1:24 Minuten Vorsprung auf den Niederländer Dumoulin. Am Dienstag folgt nach einem Ruhetag ein 34-km-Einzelzeitfahren, in dem Weltmeister Dumoulin und Froome Vorteile gegenüber den reinen Kletter-Spezialisten wie Yates haben.
Konrad stark
Der Niederösterreicher Patrick Konrad präsentierte sich im zehn Kilometer langen Schlussanstieg hinauf auf 1.730 m Höhe, der zu den schwierigsten in Europa zählt, sehr stark. Er wurde nahe der österreichischen Grenze an elfter Stelle klassiert, 1:48 Minuten hinter Froome und ist Gesamt-Zehnter (+4:43).
Froome hatte auf den ersten Bergankünften des Giro Zeit verloren, just im steilsten Abschnitt meldete er sich vor Zehntausenden Zuschauern zurück. Vom Sky-Helfer Wout Poels (NED) über die bis zu 22 Prozent steilen Rampen geführt, steigerte der 32-Jährige vier Kilometer vor dem Ziel das Tempo und entwischte den übrigen Anwärtern auf den Gesamtsieg. Yates setzte ihm einen Kilometer später nach und kam noch bis auf sechs Sekunden heran.
Während Froomes Anwälte Gutachten ausarbeiten lassen, um den erhöhten Salbutamol-Wert des Engländers bei der Spanien-Rundfahrt 2017 zu erklären und eine drohende Sperre zu verhindern, zeigte sich der Radprofi am Samstag nach seinem ersten Giro-Etappensieg heuer erstmals nach einem Rennen vollauf zufrieden. „Das ist ein besonderes, ein tolles Gefühl“, erklärte Froome. „Das ist so ein monumentaler Anstieg.“ Er habe im Giro einen schwierigen Start gehabt, das Team hätte ihn aber sehr gut unterstützt, sagte er. „Simon (Yates, Anm.) war so knapp hinter mir, es war eine Erleichterung, zu gewinnen.“
Der mit 69 kg vergleichsweise schwere Dumoulin büßte kaum Zeit ein und behielt seinen zweiten Rang, 13 Sekunden vor Kletterer Domenico Pozzovivo, der als Tages-Dritter diese Position nun auch in der Gesamtwertung einnimmt. Georg Preidler und Felix Großschartner klassierten sich trotz ihrer Helferrollen unter den besten 25 und verbesserten sich in der für sie belanglosen Gesamtwertung an die 29. bzw. 37. Stelle.
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