Das Steckenpferd von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ), pardon, das Projekt „Berittene Polizei“, galoppiert in die Zielgerade. Dank Verwaltungsübereinkommen zwischen Innen- und Verteidigungsministerium erfolgt die Ausbildung der ersten Polizisten noch heuer: in der Reitanlage der Theresianischen Militärakademie (MilAk) in Wiener Neustadt.
Die FPÖ-Minister Kickl (Inneres) und Mario Kunasek (Verteidigung) haben sich offenbar auf einen sinnvollen, finanziell günstigen „Pferdehandel“ geeinigt. Um den Probebetrieb möglichst rasch und effizient starten zu können, wird die künftige „Polizei-Kavallerie“ in die nahezu leer stehende, jedoch bestens eingerichtete ehemalige Reiter-Ausbildungsanlage der Militärakademie in Wiener Neustadt ziehen.
Das im 220 Hektar großen Akademiepark eingebettete Heeresanwesen verfügt über eine historisch gewachsene Reithalle, drei Springplätze, ein Viereck, einen eigenen Rennplatz sowie weitläufige Reitwege. Insgesamt umfasst die Reitfläche somit 10.000 Quadratmeter. Und mit 33 Boxen steht einem Einzug der ersten Polizei-Reiter Anfang Juni nichts mehr im Weg.
Ab 2019 auch Pferdedienststelle in Wien
Kurzum, als ehemaliger Vorzeigestall der österreichischen Reitlehrerausbildung ist die Anlage auf dem modernsten Stand der Technik. 2019 wird dann zusätzlich auch nach Wien in eine eigene Pferdedienststelle übersiedelt. Die Anschaffungskosten (Pferde, Sättel, Ausrüstung) betragen rund 380.000 Euro und der Jahresbetrieb kommt auf 110.000 Euro.
„Kolportierte Kosten von 900.000 Euro für zwei Jahre sowie die Behauptung, dass die Rösser täglich 50 Kilometer hin- und hertransportiert werden sollen, stammen wohl von Rittmeister Münchhausen“, weist Christoph Pölzl, Sprecher des Innenministers, die Kritik zurück.
Um überkorrekte Tierschützer offen zu informieren, werden sie gemeinsam mit Tierärzten nach Beginn des Probebetriebes eingeladen, die Anlage zu begutachten. Um als Polizeireiter aufgenommen zu werden, braucht man/frau eine abgeschlossene Polizeigrundausbildung, zweijährige Außendiensterfahrung, einen Fitnesscheck und einen Reiterpass.
Christoph Matzl, Kronen Zeitung
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