Großes Geld im Web

800 Euro in 20 Sekunden: Das verdienen Influencer

Digital
25.05.2018 15:49

Spiele-Streamer, die ihr Hobby auf YouTube stellen, und Instagram-Girls, die sich in allen möglichen Posen und Outfits der Netzöffentlichkeit präsentieren, sind die Stars der heutigen Jugend. Was für Außenstehende nach semiprofessioneller Selbstdarstellung aussieht, ist in Wahrheit ein knallhartes Business, das manch einen sogenannten Influencer schon zum Millionär gemacht hat. Wie viel die neuen Stars im Internet wirklich verdienen, haben einige von ihnen nun verraten.

„Eine kurze Instagram-Story bringt 800 Euro ein. Dafür habe ich nur 20 Sekunden gebraucht“, zitiert das Finanzmagazin „Zaster“ der Deutschen Fondsgesellschaft am Donnerstag einen „Influencer“ mit rund 120.000 Fans. Eine andere Influencerin - Vreni Frost mit 53.000 Fans - spricht ähnlich offen über ihre Einkünfte. Sie verdient in einem guten Monat 25.000 Euro mit Instagram-Postings. Kein schlechter Lohn, doch sie zählt noch zu den kleineren Fischen im Instagram-Teich.

Italienerin verdient acht Millionen Euro pro Jahr
 
Die wirklichen Stars wie die fesche Italienerin Chiara Ferragni mit 13 Millionen Followern oder die in Deutschland populäre Caro Daur (1,4 Millionen Follower) machen im Jahr Millionen. Ferragni soll acht Millionen US-Dollar (knapp sieben Millionen Euro) pro Jahr mit Instagram-Postings und den damit einhergehenden Werbe-Deals machen. Bei Daur ist es noch immer eine Million Euro.

Laut Branchenkennern sind 125.000 US-Dollar (rund 107.000 Euro) Bezahlung für ein einzelnes Posting mit einer Produktplatzierung bei den internationalen Ikonen unter den Instagram-Stars nichts Ungewöhnliches. Das sind freilich Ausnahmefälle. Doch Umfragen zeigen, dass selbst kleinere Influencer im deutschsprachigen Raum im Durchschnitt 600 Euro mit einem einzelnen Posting verdienen können.

Glaubwürdigkeit der Influencer lässt nach
Zumindest im Moment noch: Die Glaubwürdigkeit der Influencer leidet nämlich - und zwar nicht nur wegen Berichten über Fake-Fans, die eingekauft werden, um populärer zu wirken als man ist. Auch die vielen Werbe-Postings haben Folgen. Eine Erhebung der Werbeagentur Wavemaker hat jüngst ergeben, dass Influencer für jeden zweiten Internetnutzer über 14 nicht authentisch sind, für viele büßen sie durch allzu intensive Kooperation mit Marken und Konzernen an Sympathie ein. Und bei älteren Internetnutzern, die sich gar nicht sonderlich für das Tun der Influencer interessieren, sieht man sie mehrheitlich überhaupt bloß als Geschäftemacher an, die schnell viel Geld machen wollen.

In der Werbebranche genießen sie aber noch immer höchstes Ansehen, immerhin gewähren sie Zugang zu bestimmten Zielgruppen. Spiele-Streamer finden bei Burschen und jungen Männern Anklang, Schminktipp-Geberinnen und Mode-Girls auf Instagram sind beliebt bei jungen Mädchen und Frauen. Oft erreichen Influencer auch mit Nischenthemen wie veganer oder glutenfreier Ernährung ein bestimmtes Publikum. Für Firmen, die ein Produkt anbieten, ist das nach wie vor viel Geld wert.

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