„Quotenmohr“-Eklat

Hofer: „Aula“-Autoren haben keine Zukunft in FPÖ

Österreich
26.05.2018 11:58

Der stellvertretende FPÖ-Bundesparteichef, Infrastrukturminister Norbert Hofer, droht allen freiheitlichen Politikern mit dem Ende ihrer Parteikarriere, wenn sie weiter in der rechtsradikalen Monatszeitschrift „Aula“ schreiben. „Jeder, der dort weiter publiziert, hat die Chance auf eine weitere Karriere in der FPÖ verwirkt“, erklärte er am Wochenende. Der freiheitliche Generalsekretär Harald Vilimsky glaubt nicht, dass die Zeitschrift unter diesem Namen weiter bestehen wird.

Dem steirischen Dritten Landtagspräsidenten Gerhard Kurzmann (Bild unten), der in der „Aula“ geschrieben hat, stellt Hofer nach der nächsten Wahl ein Ende seiner Funktion in Aussicht: „Er wird bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten“, wird Hofer in der Zeitung „Österreich“ zitiert.

Gerhard Kurzmann, FPÖ (Bild: APA/Roland Schlager)
Gerhard Kurzmann, FPÖ

Dass Österreichs Song-Contest-Teilnehmer Cesar Sampson in der „Aula“ als „Quotenmohr“ bezeichnet wurde, empört Hofer. „Sampson ist ein sympathischer Mensch und großer Künstler. Ich möchte mit niemandem anstreifen, der so einen Unsinn schreibt.“

(Bild: APA/BKA/Andy Wenzel APA/ORF/Roman Zach-Kiesling, krone.at-Grafik)

Vilimsky: „Name der Zeitschrift wird verschwinden
 
FPÖ-Generalsekretär Vilimsky glaubt nicht, dass die „Aula“ unter diesem Namen weiter bestehen wird. Er gehe davon aus, dass der Name vom Markt verschwinden werde, so Vilimsky im „Standard“. „Die Marke ist so beschädigt, dass sie keine Zukunft hat.“

Harald Vilimsky, FPÖ (Bild: APA/dpa/Thomas Frey)
Harald Vilimsky, FPÖ

Klubobmann Walter Rosenkranz hatte bereits angekündigt, dass sich der Freiheitliche Akademikerverband Wien, Niederösterreich, Burgenland, der derzeit 21,6 Prozent an dem Verlag hält, aus der „Aula“ zurückziehen werde. Auch der Kärntner Verband (mit knapp neun Prozent beteiligt) will laut dem Abgeordneten Wendelin Mölzer aussteigen.

FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz (Bild: APA/Hans Punz, Aula, krone.at-Grafik)
FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz

Zeitschrift wird völlig neu aufgestellt
Die Eigentümervertreter erklärten am Donnerstag in einer Aussendung, man werde die „Aula“ inhaltlich und personell neu aufstellen. Keinen Ausstieg plant der größte Anteilseigentümer, der Freiheitliche Akademikerverband Steiermark (36,8 Prozent).

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