Entwurf liegt vor

34 Mio. ¿ extra – und trotzdem gehen drei Unis leer aus

Wien
16.11.2009 13:08
Zwischen null und neun Millionen Euro erhalten die Universitäten aus der von Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) im Zuge der Studentenproteste bereitgestellten "Notfall-Reserve" in Höhe von 34 Millionen Euro. Der Löwenanteil geht an die Uni Wien, drei Kunstunis gehen dagegen voraussichtlich leer aus. Als Richtschnur für die Verteilung dient dabei der Studentenzuwachs an den einzelnen Unis.

Ausnahme vom Verteilungskriterium Studentenzuwachs bilden die Medizin-Unis bzw. die Vetmed, die trotz fehlendem Studentenplus in diesem Wintersemester Zusatzmittel bekommen. Grund ist laut Wissenschaftsministerium, dass sie die ersten gewesen seien, die große Studierendenzuwächse zu verzeichnen hatten und erst vor relativ kurzer Zeit Zugangsbeschränkungen eingeführt haben. Daher wurde für sie ein Betrag von 3,5 Millionen Euro reserviert, der entsprechend ihrer Studentenzahl zugewiesen wird.

Vorgabe Hahns ist, die Mittel in jenen Bereichen bzw. Studien einzusetzen, in denen aufgrund der stark steigenden Studierendenzahlen eine besondere Belastungssituationen entstanden ist. Als Beispiele nennt man im Ministerium etwa die Hörsaal- und Seminarraumausstattung, Modernisierung im Lehrveranstaltungsbereich, gegebenenfalls auch zusätzliches Lehr-Personal. Die Uni-Leitungen und die lokalen Hochschülerschaften müssen gemeinsam Vorschläge erarbeiten, wo sie das Geld an ihrer jeweiligen Uni einsetzen möchten. Bis zum 15. Jänner 2010 müssen diese Vorhaben beim Ministerium eingereicht werden.

Endgültig fixiert werden die genauen Summen nach dem Ende der Inskriptions-Nachfrist am 30. November.

Der Verteilungsentwurf:

Uni Wien7 bis 9 Mio. Euro
Uni Linz3 bis 4 Mio. Euro
Uni Graz2 bis 3 Mio. Euro
Uni Innsbruck2 bis 3 Mio. Euro
TU Wien2 bis 2,5 Mio. Euro
Uni Salzburg1,5 bis 2 Mio. Euro
Boku Wien1 bis 2 Mio. Euro
WU Wien1 bis 2 Mio. Euro
Medizin-Uni Wien1 bis 1,5 Mio. Euro
Uni Klagenfurt0,5 bis 1 Mio. Euro
Medizin-Uni Graz500.000 bis 800.00 Euro
TU Graz500.000 bis 800.00 Euro
Medizin-Uni Innsbruck600.000 Euro
Vetmed Wien500.000 Euro
Montanuni Leoben200.000 Euro
Musikuni Wien100.000 Euro
Musikuni Graz100.000 Euro
Bildenden Künste Wien70.000 Euro
Angewandte Kunst Wienkeine Sonderzahlung
Mozarteumkeine Sonderzahlung
Kunstuni Linz

keine Sonderzahlung

Burgtheater bringt Diskussion auf die Bühne
Nach der Vorstellungs-Unterbrechung vom vergangenen Samstag setzt das Burgtheater übrigens erneut das Thema Studentenproteste auf den Spielplan: Am Montag wurde eine Einladung an Wissenschaftsminister Hahn, die Bildungssprecher der Parlamentsparteien sowie die streikenden Studenten im Audimax der Uni Wien und an der Technischen Universität (TU) Wien verschickt, die Burg als "Forum für eine öffentliche Diskussion zu nutzen", hieß es in einer Aussendung.

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