Prominente Frauen wie Brigitte Nielsen oder Janet Jackson haben sich bewusst und bei bester Gesundheit dafür entschieden, ihren Wunsch nach einem eigenen oder weiteren Kind in einem Alter zu erfüllen, in dem andere die Familienplanung längst abgeschlossen haben und in die Wechseljahre kommen. Medizinisch längst kein Problem mehr und man darf sich sicher sein, dass keine ein Risiko eingegangen ist. Trotzdem schlägt ihnen im Netz dafür Hass und Häme entgegen.
Erst diese Woche wurde bekannt, dass Brigitte Nielson mit 54 Jahren noch einmal Mutter wird. Die Schauspielerin und Dschungelcamperin teilte am Montag per Instagram mit, dass ihre Familie Nachwuchs erwarte.
Hass auf späte Mütter
Dazu stellte sie ein Foto von sich mit einem dicken Babybauch. Es ist ihr fünftes Kind, ihr Leben und ihr Körper.
Trotzdem haben sich unter die freudige Botschaft unverhältnismäßig bösartige Kommentare verirrt. Da ist unter anderem zu lesen: „Schäm dich“, „das arme Kind“, „dein Alter“, „unverantwortlich“, „du wirst schon lange in der Kiste liegen, wenn das Kind einen Abschluss macht“, „egoistisch“ oder „wenn ihr Kind 18 wird, ist sie 72??“
Gehässige Kommentare von Frauen
Moderatorin Caroline Beil war 50, als im Vorjahr ihr zweites Kind, ein Mädchen, zur Welt kam.
Auch ihr schlugen während ihrer Schwangerschaft Gehässigkeit und Kritik ins Gesicht. Ihr sei klar gewesen, dass sie mit ihrer Entscheidung, in diesem Alter ein Kind zu bekommen, polarisieren würde, erzählte sie damals in einem Interview. Jedoch habe sie sich gewundert, dass gehässige Kommentare und Attacken ausgerechnet von Frauen ihres Alters gekommen seien.
Lob für ältere Väter
Beil kritisierte auch den unterschiedlichen Umgang mit älteren Vätern und älteren Müttern. So würden etwa George Clooney oder Sigmar Gabriel gelobt, wenn sie mit 55 oder 57 noch Väter würden. „Dass ich als Frau mit 50 Jahren Mutter werde, wird hingegen nicht nur kritisiert, sondern auf einer Ebene thematisiert, die verbal ausufert“, sagte Beil.
„Recht, das zu tun, was man will“
Sängerin Gianna Nannini wurde mit 54 Mutter ihrer Tochter Penelope. Ihre Schwangerschaft in hohem Alter hatte ebenfalls für Debatten gesorgt. Ihre gelassene und einzig richtige Reaktion darauf: „Plötzlich haben alle vergessen, das jeder die Freiheit und das Recht hat, das zu tun, was er will, mit wem er will.“
Die Mutterrolle macht ihr auch nicht zu schaffen. Sie sagt: „Es ist viel besser und angenehmer als vorher. Denn nun kann ich mein Leben jemandem widmen, einem menschlichen Wesen, das ich über alles liebe. Vorher war da niemand in dieser Weise. Jetzt ist die Liebe zu meiner Tochter die wichtigste Liebe in meinem Leben.“
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