Gefahr in Bäumen

Haarige Gift-Raupen machen uns jetzt zu schaffen

Österreich
29.05.2018 09:52

Von Anfang Mai bis Ende Juli sind sie im ganzen Land zu finden - die pelzigen Raupen des Eichenprozessionsspinners. Doch wer ihnen begegnet, sollte lieber schnell das Weite suchen. Denn die Haare der Raupen enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, das bei Berührung schmerzhafte Hautausschläge verursacht. Werden die feinen Härchen eingeatmet, kann es zu Asthmaanfällen kommen. Ursprünglich lebten die Falter und damit auch ihre Raupen hauptsächlich im wärmeren Südeuropa, wegen des Klimawandels breiten sie sich aber immer mehr Richtung Norden aus.

Bis zu 600.000 der feinen Brennhaare besitzt die Raupe des Eichenprozessionsspinners, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Die Raupen werden bis zu fünf Zentimeter lang, sind grau mit dunkler Rückenlinie und haben rotbraune, lang behaarte Warzen. Der ökologische Schaden durch Blattfraß ist meist gering, da die Eiche rasch wieder austreiben kann, wohingegen die Gifthaare für den Menschen ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen, warnt etwa das Bundesforschungszentrum für Wald auf seiner Website.

Bis zu 600.000 giftige Härchen hat die Raupe des Eichenprozessionsspinners, um sich vor Fressfeinden zu schützen. (Bild: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul)
Bis zu 600.000 giftige Härchen hat die Raupe des Eichenprozessionsspinners, um sich vor Fressfeinden zu schützen.
(Bild: Bundesforschungszentrum für Wald)

Wind verträgt giftige Haare
Das Nesselgift, das die Härchen enthalten, kann Hautausschläge, aber auch Atemnot verursachen. Dabei muss man mit den Raupen selbst gar nicht in Kontakt kommen. Die Haare werden aus Raupennestern durch Wind bis zu 200 Meter weit vertragen. Die Giftigkeit bleibt sogar einige Monate lang bestehen. Entdeckt man ein Nest, sollte man sich auf jeden Fall aus dem Bereich entfernen. Nester sollten am besten von professionellen Schädlingsbekämpfern mit Schutzkleidung entfernt werden.

(Bild: Bundesforschungszentrum für Wald)
Die Nester der Raupen sollten am besten von Profis entfernt werden. (Bild: APA/dpa/Bodo Marks)
Die Nester der Raupen sollten am besten von Profis entfernt werden.

Warnschilder ernst nehmen, bei Kontakt gut waschen
Warnschilder an befallenen Eichen sollte man auf jeden Fall beachten. In Wien sind die Wiener Stadtgärten (MA 42) für den Baumschutz zuständig, dort kann man auch etwaige Sichtungen melden. Bei Kontakt mit Raupenhaaren ist intensives Duschen und Waschen der Kleidung ratsam, Haustiere sollten ebenfalls von gefährdeten Gebieten ferngehalten werden. Bei Ausschlägen, Fieber, Müdigkeit oder Atembeschwerden sollte man einen Arzt aufsuchen.

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