Einer künstlichen Intelligenz ist es im Rahmen einer Studie gelungen, Hautkrebs zuverlässiger zu erkennen als Dermatologen. Dass ein Computer Ärzte komplett ersetzen werde, sei jedoch unwahrscheinlich, so die Forscher.
Das künstlichen neuralen Netzwerk habe weniger Fälle schwarzen Hautkrebses übersehen und besitze daher eine „höhere Sensibilität als die Hautärzte“, berichtet Studienautor Holger Hänßle von der Universität Heidelberg in am Dienstag veröffentlichten Fachzeitschrift „Annals of Oncology“.
Die Forschergruppe aus Deutschland, den USA und Frankreich brachte der künstlichen Intelligenz mithilfe von mehr als 100.000 Bildern bei, gefährliche Melanome von gutartigen Muttermalen zu unterscheiden. Anschließend wurde der Computer im Vergleich mit 58 Dermatologen aus 17 Ländern getestet. Im Durchschnitt erkannten die Ärzte anhand von Fotografien 86,6 Prozent der Hautkrebsfälle, die KI 95 Prozent.
„Nützliches Werkzeug“
Zudem habe die KI weniger häufig gutartige Leberflecke als Krebs identifiziert, teilte Hänßle mit. „Das würde zu weniger unnötigen Operationen führen.“ Die Ärzte schnitten laut Studie besser ab, wenn sie mehr Informationen über die Patienten bekamen. Die Forscher gehen davon aus, dass KI ein nützliches Werkzeug für eine schnellere, einfachere Diagnose von Hautkrebs sein könnte. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass ein Computer Ärzte komplett ersetzen werde.
Nach Angaben der Wissenschaftler werden jedes Jahr weltweit etwa 232.000 neue Fälle schwarzen Hautkrebses diagnostiziert. 55.000 Menschen sterben demnach jährlich an der Hauterkrankung.
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