Am 9. Oktober 2017 erschoss der Grundwehrdiener Ali U. (22) in einer Kaserne in Wien-Leopoldstadt seinen Kollegen Ismail M. (20). Am 7. Juni beginnt nun der Prozess gegen den Todesschützen. Bis heute sagt er: „Meine Tat war ein Unfall.“ Die Staatsanwaltschaft und die Familie des Opfers gehen von Mord aus.
Es schien schon fast, als würde die Justiz Ali U.s Angaben - eine Kugel habe sich nach unsachgemäßem Hantieren aus dem Gewehr gelöst - Glauben schenken. Anfang 2018 wurde der junge Salzburger aus der U-Haft entlassen. In einem „Krone“-Interview beteuerte er damals tränenreich seine Unschuld: „Ismail war doch mein Freund!“
Im März musste er abermals ins Gefängnis. Ein Ex-Mithäftling hatte behauptet, er habe ihm „eine vorsätzliche Tat“ gestanden. U. dazu: „Der Mann lügt.“ M.s - seit dem Drama völlig gebrochene - Familie zweifelt die Unfallversion ebenfalls an. Die Angaben des Schützen „scheinen uns völlig absurd“. Die Anklage lautet jedenfalls auf Mord. Nun haben Geschworene zu urteilen.
Martina Prewein, Kronen Zeitung
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