„Organisierter Hass“

Identitäre fliegen aus Facebook und Instagram

Web
01.06.2018 11:55

Facebook hat Seiten der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ in seinem Netzwerk sowie auf dem zum Unternehmen gehörenden Foto-Dienst Instagram gesperrt. „Organisationen oder Personen, die organisierten Hass verbreiten, sind weder auf Facebook noch auf Instagram erlaubt“, so eine Facebook-Sprecherin.

Auch die Facebook-Auftritte der „Identitären Bewegung Österreich“ sowie von deren Sprecher Martin Sellner (Bild unten) waren am Donnerstagabend nicht mehr erreichbar. Diverse Seiten von Regionalgruppen waren jedoch noch aktiv. Es habe eine „massive Lösch- und Zensurwelle“ gegeben, hieß es auf der Seite der „Identitären Bewegung Oberösterreich“. 

Auf Facebook seien Likes entfernt, auf Instagram sämtliche Beiträge gelöscht worden, hieß es weiter. Einer der deutschen Ableger bezeichnete die Sperre durch Facebook als „Akt der Willkür“. Bereits Anfang Mai waren Facebook-Auftritte der Identitären Bewegung in Frankreich gesperrt worden.

Identitären-Chef Martin Sellner (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Identitären-Chef Martin Sellner

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verhetzung
Die „Identitäre Bewegung“ ist eine Gruppierung mit französischen Wurzeln, die sich gegen „Multikulti-Wahn“, „unkontrollierte Massenzuwanderung“ und den „Verlust der eigenen Identität durch Überfremdung“ ausspricht.

Vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes werden die „Identitären“ als rechtsextrem eingestuft. In Österreich ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Gruppierung - wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung und der Verhetzung. Erst kürzlich gab es deshalb Hausdurchsuchungen, auch bei Sellner.

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