Bärenstark! Dominic Thiem steht zum dritten Mal en suite im Viertelfinale der French Open! Der Niederösterreicher besiegte am Sonntag den Japaner Kei Nishikori mit 6:2, 6:0, 5:7, 6:4 und kämpft jetzt gegen den Deutschen Alexander Zverev um den Einzug ins Halbfinale.
Der als Nummer zwei gesetzte Deutschen hatte zuvor den Russen Karen Chatschanow in fünf Sätzen niedergerungen und zum dritten Mal en suite einen 1:2-Satzrückstand noch in einen Sieg verwandelt. Für den Einzug in die Runde der letzten acht kassiert Thiem brutto 380.000 Euro und bekommt 360 Zähler für die Weltrangliste und das ATP-Race gutgeschrieben. Thiem ist auch erst der zweite Österreicher nach Thomas Muster (9 Viertelfinali), der zumindest dreimal ein Major-Viertelfinale erreicht hat.
Thiem, der teilweise wie entfesselt spielte, war mit seiner Leistung zufrieden: "Die ersten beiden Sätze waren sehr, sehr gut, da hat mich Nishikori aber auch spielen lassen. Es war klar, dass es so nicht weitergehen wird. Er ist dann deutlich stärker geworden, den dritten Satz habe ich dumm verloren. Im vierten bin ich zum Schluss etwas nervös geworden, habe das Match dann aber zum Glück heimgebracht.“
Thiem startete enorm stark in sein insgesamt neuntes Major-Achtelfinale. Er nahm seinem vier Jahre älteren Gegner gleich im dritten Game nach acht Minuten den Aufschlag zum 2:1 ab, dominierte in der Folge seine Service-Spiele und schaffte zum 5:2 das nächste Break. Nach nur 27 Minuten hatte er Satz eins in der Tasche. Satz zwei sollte noch klarer verlaufen: Thiem machte von 3:2 im ersten Satz bis zum Ende des zweiten Durchgangs nicht weniger als neun Games in Folge. Satz zwei ging demzufolge mit 6:0 überraschend deutlich an Thiem.
In dieser Phase war dem Favoriten aus Lichtenwörth nahezu alles aufgegangen, während Nishikori überhaupt nicht ins Spiel fand. Zu überlegen agierte der Österreicher. Der dritte Satz verlief in der Folge sehr ausgeglichen, kein Spieler kam in Gefahr, den Aufschlag abzugeben - bis zum 6:5 für Nishikori. Plötzlich hatte Thiem einen kleinen Durchhänger, Nishikori fand den bis dahin einzigen Breakball vor, der gleichzeitig Satzball bedeutete, und Thiem verhalf dem Asiaten mit einer Vorhand ins Aus zum Satzgewinn.
So kam es nach dem Spielverlauf unerwartet zu einem vierten Satz. Der Satzgewinn steigerte naturgemäß das Selbstvertrauen des Weltranglisten-21. und auch die Spannung auf dem Court Philippe Chatrier. Nishikori konnte auch immer öfter seine gefährliche Rückhand longline einsetzen. Und doch gelang Thiem zum 4:3 das erste Break im vierten Satz, in der Folge stellte er auf 5:3. Nishikori servierte zu Null auf 4:5 und gab so den ganzen Druck an Thiem weiter, der im Finish auch eine etwas zittrige Hand bekam. Dennoch nutzte Thiem seinen zweiten Matchball und riss erleichtert die Hände in die Höhe. Er hatte sein drittes Viertelfinale en suite in Paris erreicht, das hatte seinerzeit nicht einmal Thomas Muster geschafft.
Gegen Zverev, der nun mit wesentlich mehr Spielstunden auf dem Platz ins Viertelfinale geht, führt Thiem im Head-to-Head mit 4:2. Allerdings hat der Weltranglisten-Dritte aus Hamburg das bisher letzte Duell und das einzige 2018 im Finale von Madrid mit 6:4, 6:4 gewonnen. „Das war das Match, das sich alle gewünscht haben. Es war sein dritter Fünfsatzsieg in Serie. Ich hoffe, dass ich einen körperlichen Vorteil habe“, sagte Thiem.
Bereits zuvor hatten sich auch Oliver Marach und sein kroatischer Partner Mate Pavic sowie auch Alexander Peya im Mixed mit Nicole Melichar für die Viertelfinali qualifiziert. Peya steht im Herren-Doppel mit Nikola Mektic (CRO) ebenso unter den letzten acht Paaren.
Hier gibt‘s den Liveticker zum Nachlesen:
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.