So viele Mängel - und trotzdem finanziert die Stadt einen Islam-Kindergarten in Wien-Meidling munter weiter. Dabei verheimlichen die Betreiber gar nicht, was sie vorhaben. Im pädagogischen Konzept ist zu lesen: „Unser Tun und Wollen dient Allahs Wohlgefallen.“ Ziel: „Die Schönheit des Islam zum Funkeln zu bringen.“
Auch die „Krone“ hat bereits über den Kindergarten Isma berichtet. Die Stadt weiß also um die Einrichtung. Und hat bei mehreren Kontrollen schon selbst eine Mängelliste erstellen können. Die da lautet:
Kindgerechte Religionsvermittlung „wird genau überprüft“
„Wenn sich ein Kindergarten zur religiösen Erziehung bekennt, dann muss er im pädagogischen Konzept angeben, was er unter einem islamischen Kindergarten versteht“, heißt es aus dem Büro von Bildungs- und Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) dazu. „Dies wurde zuvor nicht so gehandhabt, es gab Religionsvermittlung in Unterrichtsform. Nach Einschreiten der MA 11 wurde dies geändert, Religionsvermittlung findet jetzt nach einem Konzept kindgerecht statt. Das wird auch genau überprüft.“ Es gab sogar schon einen temporären Förderstopp, weil 2017 Monatsabrechnungen nicht rechtzeitig übermittelt wurden.
Und trotzdem: Für den Kindergarten gibt es nach all diesen Mängeln eine ordentliche Finanzspritze. Pro Jahr sind es 200.000 Euro. Die ÖVP stellt deswegen jetzt eine genaue Anfrage zum Kindergarten.
Zahl der Kinder im Islamunterricht steigt
Wie viele Kinder besuchen in Wien eigentlich den islamischen Religionsunterricht? Aktuelle Zahlen belegen: Es werden immer mehr. Waren es im Jahr 2010 noch 14.800 Schüler, wurden im Vorjahr bereits mehr als 19.500 Kinder gezählt. Das sind 18,6 Prozent aller Schüler. Kontinuierlich ist die Zahl jener Kinder in den Wiener allgemeinbildenden Pflichtschulen angestiegen, die den islamischen Religionsunterricht besuchen. Mittlerweile sind es eben fast 20.000 Heranwachsende von insgesamt 105.000 Schülern in ganz Wien. Wichtig: Bei dieser Erfassung ist die Unterstufe der Wiener AHS noch nicht berücksichtigt.
Derzeit sind an Wiener Schulen 214 islamische und zehn alevitische Religionslehrer angestellt. In einer Anfrage aus dem Büro von Czernohorszky heißt es: „Der Unterricht findet in Wien in deutscher Sprache statt. Dem Stadtschulrat sind keine öffentlichen Schulen bekannt, an denen der Unterricht in Arabisch abgehalten wird.“
Michael Pommer, Kronen Zeitung
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