Trotz aller Dementis
Vertrag enthüllt Irans geheimen Atomwaffenbefehl
Iranische Dokumente belegen jetzt schwarz auf weiß, dass das Land ungeachtet des internationalen Atom-Deals aus dem Jahr 2015 an Atomwaffen gearbeitet hat. Bereits im April hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu dem Iran vorgeworfen, umfangreiche Forschungen zum Bau einer Atombombe heimlich aufbewahrt zu haben. „Der Iran hat gelogen“, bilanzierte Netanyahu damals.
Es ist das erste offizielle iranische Schriftstück, das veröffentlicht wurde und die militärische Nutzungsabsicht der Urananreicherung bestätigt: Aus israelischen Sicherheitskreisen wurde der „Bild“, der „Times“ und „Le Monde“ ein Vertrag zwischen Irans Atomenergiebehörde und dem Verteidigungsministerium in Teheran aus dem Jahr 2001 zugespielt. Und der enthält gleich zwei brisante Informationen: Zum einen sei schon damals ein Projekt am Laufen gewesen, das zur Anreicherung von Uran von drei auf mehr als 90 Prozent abzielte - also waffenfähiges Niveau. Zum anderen sei dieses Projekt aus der Zuständigkeit von Irans Atomenergiebehörde in die Hände des Verteidigungsministeriums übergeben worden.
Als Unterzeichner des Vertrags wird Irans damaliger Verteidigungsminister Ali Shamkhani und der Leiter der Atomenergiebehörde, Reza Aghazadeh, genannt.
„Das Atomabkommen basiert auf Lügen“, warnte der israelische Ministerpräsident Netanyahu bereits Ende April. Das 2015 geschlossene internationale Atomabkommen sei ein „schrecklicher Deal“, der nie unterzeichnet werden hätte sollen.
Die iranische Führung bestreitet jedoch seit Jahren ihre Atomwaffenpläne: Laut Irans Präsident Hassan Rouhani würden diese den „fundamentalen religiösen und ethnischen Überzeugungen“ seines Landes widersprechen. Irans Oberster Führer, Ayatollah Ali Khamenei, erklärte, dass Atomwaffen „Sünde“ seien.
Die Vereinbarung des internationalen Atom-Deals sollte es dem Iran unmöglich machen, Atomwaffen zu entwickeln. Dafür unterwarf sich das Land für mindestens zehn Jahre strengen Auflagen bei der Nutzung der Atomkraft. Im Gegenzug wurde eine Normalisierung der Wirtschaftsbeziehungen in Aussicht gestellt.
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