Albertina-Flut

Sanierung nach Wassereinbruch kostete 2,15 Mio. ¿

Wien
18.11.2009 17:02
2,15 Millionen Euro beträgt der Schaden, der durch den Wassereinbruch in den Albertina-Tiefspeicher entstanden ist. Kunstwerke wurden glücklicherweise nicht beschädigt. Das gaben Museumsdirektor Klaus Albrecht Schröder und Burghauptmann Wolfgang Beer am Mittwoch bekannt. Wer die durch die Überflutung entstandenen Kosten zu tragen hat, ist hingegen noch unklar.

Vor allem erhöhte Personlakosten durch Evakuierung und die am Dienstag begonnene Rücklagerung in den Tiefspeicher belasten das Budget der Albertina. Insgesamt 1,6 Millionen Euro hat Albrecht einkalkuliert. Hinzu kommen 550.000 Euro, die die Burghauptmannschaft für bauliche Verbesserungen und die Sanierung des Gebäudes beisteuert.

Im Jänner 2010 soll die Rücklagerung der Sammlung in den sanierten Tiefspeicher abgeschlossen sein. Offenbar hatte der am 23. Juni bekannt gewordene Wassereintritt anstatt der ursprünglich geschätzten 2.100 Liter nur 400 Liter betragen, so Schröder. Danach seien zwei weitere "minimalste" Wassereintritte verzeichnet worden.

Depot-Räumung künftig alle 20 Jahre
Das Depot werde künftig alle rund zwei Jahrzehnte "kontrolliert geräumt" werden müssen, um den Bestand der Abdichtung zu sichern bzw. zu erneuern, sagte Schröder. Für Burghauptmann Wolfgang Beer ist dies nicht nötig: "Man kann alles drinnen lassen", so Beer. Schröder würde "aus heutiger Sicht" dennoch "keine Baumaßnahmen über der Sammlung" erlauben, dies sei jedoch Entscheidung der künftigen Direktoren.

Die Kosten, die der Albertina entstanden sind, seien derzeit im Budget des Museums "als offene Forderung an die Republik Österreich" verbucht, den Besitzer des Gebäudes. Ob sich die Republik die Zusatzkosten am Klagsweg von den am Bau beteiligten Firmen zurückzuholen gedenkt, konnte Schröder nicht sagen. "Wir wissen nicht, wer diese Kosten tragen wird."

Baufirmen sollen zahlen
Bei der Sanierung wurden sowohl die "Fehlstellen", an denen Wasser eingedrungen ist, abgedichtet als auch eine zusätzliche Isolierschicht eingefügt, so Beer. Die 200.000 Euro, die die reinen Sanierungsmaßnahmen gekostet haben, von den ursprünglich am Bau des Tiefspeichers beteiligten Baufirmen zurückzubekommen sei "kein Problem". Bezüglich der Verbesserungsmaßnahmen (350.000 Euro) sei "von den Firmen nichts zu holen". Bezüglich der Forderungen der Albertina seien "die Juristen gerade dabei zu klären, in welcher Form man allenfalls an die Firmen herantritt".

Eine der wichtigsten Botschaften des Tages sei, dass "kein Kunstwerk zu Schaden gekommen ist", so Schröder. Dies verdanke sich einer "Legion an Mitarbeitern". Es sei auch ausgeschlossen, dass sich Sporen im Tiefspeicher befinden. Der gesamte Tiefspeicher musste gereinigt werden, schilderte der Direktor. Auch die Luftfeuchtigkeit in den Kassetten, in denen die Kunstwerke gelagert werden, normalisiere sich.

Gründe für Wassereintritt weiter unbekannt
Einige der Gründe für den Wassereintritt seien weiterhin "nicht bekannt", so Schröder. Zur erhöhten Sicherheit wurden nun die Möglichkeiten zur manuellen Evakuierung des Depots verbessert. So wurden zwei weitere Zugänge zum Zentraldepot, die nur im "hoffentlich nie wieder eintretenden" Notfall geöffnet werden können, und eine Anbindung an ein "TMS" genanntes Datenbanksystem, in dem der Lagerort jedes Kunstwerkes vermerkt ist, eingerichtet. 

Auch eine eigene prioritäre Lagerzone, aus der jederzeit von Hand geräumt werden kann, gibt es nun. Der tonnenschwere Roboter, der im Normalbetrieb automatisiert die Kunstwerke aus dem Depot aushebt, kann nun manuell verschoben werden, um "einer händischen Evakuierung nicht im Weg zu stehen". Die Sammlung kann künftig "von allen Seiten betreten" werden.

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