„Hey Baba, hey Baba, hey, jeder kann was, und das richtig gut“, rappten 700 Kinder am Montag unisono im terminal 2 am Salzburger Flughafen. Denn Philharmonie-Chefin Elisabeth Fuchs überraschte beim Saisonauftakt der diesjährigen Kinderfestspiele mit einem Live-Maler auf der Bühne. Klangmalerei vom feinsten.
Seit zwölf Jahren ermöglicht Lisi Fuchs mit ihren Kinderfestspielen, dass Drei- bis Elfjährige ein richtiges Symphonieorchester erleben. So auch am Montag zum Saisonstart mit „Bilder einer Ausstellung“. Und nein, hier werden keine Kunstwerke präsentiert. Es handelt sich um eine Komposition des russischen Komponisten Modest Mussorgsky, der sich die Inspiration seiner Melodien von zehn Bildern seines Freundes Viktor Hartmann holte.
Für die Kinderfestspiele holte sich Fuchs keinen geringeren als den Live-Maler Severin Krön, dessen größter Wunsch es war, wieder einmal mit der Star-Dirigentin auf der Bühne zu stehen. „2004 haben wir für das Fest der Festspieleröffnung beim Kaiserwalzer von Johann Strauß erste Bekanntschaft geschlossen“, erzählt er.
Elisabeth Fuchs gesteht, ihn anfangs nicht gekannt zu haben, fragte „Google“. Im September 2016 folgte das Wiedersehen, die Chemie stimmte. „Bei diesem Projekt wusste er allerdings nicht, worauf er sich einlässt. Immerhin muss er nicht nur zeichnen, sondern auch singen und schauspielern“, lacht Fuchs.
Neuland für den Klangmaler
Die Premiere haben sie jedenfalls bravourös gemeistert, die Kinder kamen aus dem Applaudieren und Staunen nicht mehr heraus. „Es ist sehr spannend und der Auftritt kostete mich schon etwas Überwindung“, gesteht Krön. Und das vor dem jungen Publikum. „Kinder sind kritisch, aber eine große Unterstützung“, bereitete sich der Maler und begnadete Klavierspieler drei Monate lang mit Videos auf seinen Auftritt vor.
Die Handlung: Severino wollte nicht mehr malen, tat dies nur noch im Traum. Er inszeniert eine Ausstellung mit unsichtbaren Bildern. Schlussendlich überwindet er seine Angst. „Die Spannungsbögen waren nicht so einfach, die Tempi sind unterschiedlich“, baute Fuchs kurzfristig noch Filmmusik ein.
Und das kam bei Mia und Marco, beide zehn Jahre alt, besonders gut an: „Das Harry-Potter-Lied war toll“, sind sich die Volksschüler aus Arnsdorf einig. Gefallen fanden sie auch am eigens vom Team gedichteten Lied zur „Promenade“ und dem „Baba-Yaga-Rap“.
Mia spielt in ihrer Freizeit Harfe und besucht auch gerne das Landestheater. Marco war schon im Vorjahr von Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ im terminal begeistert.
Zwei Konzerte für Familien am Wochenende
„Die Besucherzahlen steigen stetig. Jetzt beginnt die Nachhaltigkeit. Die Kids hören nach dem Konzert weiterhin Klassik und lernen Instrumente“, freut sich die erfolgreiche Dirigentin.
Die Kinderfestspiele samt Workshops finden noch bis 13. Juni statt. Am 9. (14, 16) und 10. Juni (11, 13, 15 und 17 Uhr) sind dann die großen Familienkonzerte im terminal 2. Kinder zahlen 12, Erwachsene 21 Euro.
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