Der Widerstand gegen die Pläne der Regierung für die Zusammenlegung der Krankenkassen wächst in Oberösterreich. Ärzte-, Apotheker- und Arbeiterkammer stehen nun OÖGKK-Obmann Albert Maringer zur Seite. AK-Chef Johann Kalliauer hofft, dass sich auch noch die Wirtschaftskammer den Protesten anschließt.
„Zur Sozialpartnerschaft gehört, nicht nur bei Veranstaltungen gemeinsam in die Kamera zu lächeln, sondern auch gemeinsam etwas für unser Gesundheitssystem zu tun“, ruft AK-Präsident Johann Kalliauer die WKO auf, sich dem Widerstand gegen die Kassenfusionspläne der Bundesregierung anzuschließen.
Selbstbehalte sollen kommen
Der oberste Arbeitnehmervertreter befürchtet durch die geplante Zusammenlegung der Länder-krankenkassen zu einer österreichischen Zentralanstalt massive Leistungskürzungen und Selbsterhalte: „Wie sonst soll eine Milliarde eingespart werden“, fragt sich Kalliauer.
Zweifel an Einsparungspotenzial
Details kennt auch Oberösterreichs GKK-Obmann Albert Maringer nicht: „Ich kenne die Pläne nur aus den Medien. Und da sind mir auch nur Überschriften bekannt. Warum sucht die Regierung nicht das Gespräch mit uns, wovor hat sie Angst?“ Dass die Milliarde nur durch ein Sparen in der Verwaltung erreicht werden kann, bezweifelt auch Maringer.
Viertel Million Euro fließt nach Wien
Die oberösterreichische Kasse gibt jährlich rund 50 Millionen Euro für die Verwaltung aus. „Bedenklich ist, dass angekündigt wurde, dass rund 266 Millionen Euro von unseren Rücklagen nach Wien fließen werden und unser Budget auf dem Stand von 2017 eingefroren wird“, ist Albert Maringer empört.
Krankenkassen-Gipfel in Linz
Nächsten Montag findet in Linz ein Treffen aller neun Länderkrankenkassen und Ärztekammern statt. Dabei wird auch das weitere Vorgehen bei den Protesten besprochen.
Mario Zeko, Kronen Zeitung
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