Linke geschockt
Oskar Lafontaine an Prostatakrebs erkrankt
Lafontaine hatte zuvor bekannt gegeben, dass er an Krebs erkrankt ist, ohne Details zu nennen. Er hatte dabei seine weitere politische Arbeit offen gelassen. "Nach überstandener Operation werde ich zu Beginn des neuen Jahres unter Berücksichtigung meines Gesundheitszustandes und der ärztlichen Prognosen darüber entscheiden, in welcher Form ich meine politische Arbeit weiterführe", hatte Lafontaine erklärt.
Lafontaine nahm am Mittwoch noch an der Sitzung des saarländischen Landtags teil und antwortete auf die Regierungserklärung von CDU-Ministerpräsident Peter Müller. Der Linke-Parteichef gehört dem Deutschen Bundestag an, wo er aber den Vorsitz der Fraktion kürzlich abgegeben hat. Er ist gleichzeitig saarländischer Landtags-Abgeordneter und leitet die dortige Fraktion.
Streit über Nachfolge bereits entbrannt
In der Linkspartei ist unterdessen Streit über die Frage entbrannt, ob über eine Nachfolge für Lafontaine diskutiert werden sollte. Linksfraktionschef Gregor Gysi wies am Mittwoch vor Journalisten in Berlin Überlegungen des Thüringer Linke-Fraktionsvorsitzenden Bodo Ramelow zurück, die Partei müsse sich auf einen Wechsel an der Spitze vorbereiten. "Herr Ramelow kann ja über alles nachdenken", sagte Gysi. "Aber das ist eine Frage, die mich im Augenblick ehrlich gesagt nicht sonderlich bewegt."
Ramelow hatte zuvor der "Leipziger Volkszeitung" gesagt, Die Linke müsse sich unabhängig von Lafontaines Erkrankung auf die Zeit nach ihm als Parteivorsitzenden vorbereiten. "Es muss sowieso ohne Lafontaine gehen", sagte er. Das habe nichts mit seiner Krebsoperation zu tun. "Bei einem Lebensalter von 66 Richtung 67 bei Lafontaine muss man sich als Partei auf den Wechsel vorbereiten."
Gysi zuversichtlich: "Oskar wird wieder gesund"
Gysi zeigte sich zuversichtlich, dass Lafontaine nach der Operation bald genesen und in der Politik bleiben werde. "Ich bin optimistisch, dass er es gut übersteht", sagte der Fraktionschef. Er gehe davon aus, dass Lafontaine sich Anfang des Jahres dafür entscheiden werde, in der Bundespolitik aktiv zu bleiben.
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