Düstere Herbstnebel hüllen die kleine Ortschaft Lauterbach ein. Jetzt liegt über dem Ort und seinen wenigen Gehöften auch der dichte Schleier einer tiefen Trauer.
„Er war ein Sonderling, der sich selbst zum Ritter adelte, aber das hätten wir ihm niemals zugetraut“, schildert ein Nachbar. Und doch barg das mustergültig restaurierte Anwesen des Landwirtes (Bild) ein dunkles Geheimnis: das Ehemartyrium seiner Noch-Frau Sabine! Denn der Möchtegern-Adelige und Nationalrats-Kandidat einer Kleinstpartei soll sie misshandelt und ihr gedroht haben, ihren „Kopf auf den heißen Herd zu drücken“.
Flucht aus Haus unter Polizeischutz
Die Situation eskalierte, als ihr Ehemann sie beschuldigte, einen Freund zu haben. Unter Polizeischutz flüchtete die Mutter von elf und 17 Jahre alten Söhnen ins Frauenhaus, dann zu ihrer Mutter. Dennoch wollte das spätere Mordopfer zunächst nur eine Auszeit. „Er hat immer wieder beteuert, wie sehr er seine Frau geliebt hat und dass er sie zurückgewinnen wollte. Auch die Scheidung war angeblich kein Thema“, schildert Dr. Georg Thum, angesehener Anwalt des Täters.
Auch in der Notariats-Kanzlei, in der es schließlich zum Drama kam, sei es nur um die Vermögensaufteilung gegangen. „Von dort rief mich mein Mandant noch an – er wollte einen Termin verschieben“, so Thum. Minuten später waren der 44-Jährige und seine Frau tot. Der Jäger, gegen den ein Waffenverbots-Verfahren lief, war mit einem Leathermann-Messer zum Mörder und Selbstmörder geworden.
von Mark Perry, Christoph Matzl, Gregor Brandl und Lukas Lusetzky (Kronen Zeitung) und krone.at
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