Das Damen-Halbfinale bei den mit 39,197 Mio. Euro dotierten French Open ist komplett: Wimbledonsiegerin Garbine Muguruza hatte mit der Russin Maria Scharapowa beim 6:2,6:1 in nur 70 Minuten keine Mühe. Sie trifft nun auf Topfavoritin Simona Halep. Die Rumänin hatte mit der Deutschen Angelique Kerber beim 6:7(2),6:3,6:2 in 2:14 Stunden schon wesentlich mehr Mühe. Der Spielbetrieb wird bei den Tennis-French Open in Paris am Mittwoch nicht mehr aufgenommen. Die Viertelfinali der Herren werden am Donnerstag fortgesetzt.
Im Halbfinale zwischen den Nummern 1 und 3 der Welt wird am Freitag auch über die Top-Position am kommenden Montag im WTA-Ranking entschieden: Gewinnt Halep (unten im Bild), bleibt sie Nummer eins, andernfalls übernimmt Muguruza den Damen-Thron. Im zweiten Semifinale kommt es ja zur Wiederholung des US-Open-Finales zwischen Siegerin Madison Keys und Sloane Stephens (beide USA).
Halep hatte gegen Kerber (unten im Bild) mit einem 0:4 im ersten Satz einen Fehlstart verzeichnet. „Ich habe zu Beginn zu viel verschlagen und habe zu aggressiv gespielt. Dann habe ich die Taktik verändert, und es hat funktioniert“, meinte eine glückliche Halep noch auf dem Platz. Dort erfuhr sie auch erst von ihrer nächsten Gegnerin, da die beiden Viertelfinali gleichzeitig angesetzt waren, um für das Halbfinale am Tag darauf keine Nachteile entstehen zu lassen.
Zwar musste Halep den engen ersten Satz, der allein 64 Minuten dauerte, noch abgeben, dann übernahm die Weltranglisten-Erste aber das Kommando. „Es ist immer schwer, gegen sie zu spielen. Aber ich bin nach dem ersten Satz stark geblieben und habe nicht aufgegeben“, sagte Halep. Nach drei verlorenen Grand-Slam-Finali möchte die Rumänin endlich ihren ersten Major-Titel holen, doch nun steht ihr die in Venezuela geborene Spanierin Muguruza im Weg. Letztere hat in Roland Garros vor zwei Jahren die Trophäe gewonnen und im Vorjahr in Wimbledon den Titel geholt.
Muguruza (oben im Bild) hatte weit leichteres Spiel gegen Scharapowa, die nach der Verletzung von Serena Williams kampflos ins Viertelfinale eingezogen war. Auch die Spanierin hatte ja in der Runde davor nur zwei Games auf dem Platz stehen müssen, ehe Lesia Zurenko (UKR) verletzt aufgeben musste. Der Schlager zweier großer Namen hielt dann aber nicht, was man sich davon versprochen hatte, zu einseitig war das Match.
Scharapowa extrem nervös
Die fünffache Grand-Slam-Siegerin Scharapowa, nach ihrer Dopingsperre auf dem Weg zurück, begann schon sehr nervös mit drei Doppelfehlern im Eröffnungs-Game. Muguruza nutzte das eiskalt und stellte schnell die Weichen zum Sieg. „Das war heute ein guter Auftritt. Ein sehr ernstes, solides Match, und ich bin happy damit“, meinte die 24-jährige Muguruza. Sie stellte fest, dass sie sich als Tennisspielerin sehr gut weiterentwickelt habe. Ohne Satzverlust ins Halbfinale gekommen, geht es nun für sie schon am Donnerstag um den Einzug ins Endspiel. „Ich glaube, Simona ist derzeit die beste Spielerin. Ich freue mich auf ein tolles Semifinale“, sagte Muguruza.
Nadal hatte Glück, dass die Pause kam
Der Regen war am Mittwochabend bei den mit 39,197 Mio. Euro dotierten French Open in Paris der Spielverderber. Während die ausständigen Damen-Viertelfinali gespielt werden konnten, mussten die beiden Herren-Viertelfinali zwischen Rafael Nadal (ESP-1, im Bild unten) und Diego Schwartzman (ARG-11) sowie Marin Cilic (CRO-3) und Juan Martin Del Potro (ARG-5) abgebrochen werden.
Eine Schlagzeile lieferte der Zwischenstand auf dem Center Court zwischen Nadal und Schwartzman (unten im Bild) aber dennoch: Nadal hatte den ersten Satz mit 4:6 verloren und damit eine beeindruckende Serie abgeben müssen: Seit seinem Viertelfinal-Aus gegen Novak Djokovic 2015 hatte Nadal, wenn er einen Satz zu Ende gespielt hat, 37 Sätze en suite gewonnen.
Damit bleibt weiter Björn Borg in dieser Wertung voran: Dem legendären Schweden war es von 1979 bis 1981 gelungen, 41 Sätze in Roland Garros in Folge zu gewinnen. Für Nadal wohl wichtiger war aber, dass er nach der ersten Regenunterbrechung bei 4:6,2:3 auch im zweiten Satz schon mit Break zurückgelegen war, aber nach der Pause stark zurückkam und klar auf Kurs Satzausgleich (5:3,30:15 bei eigenem Service) lag.
Im zweiten Viertelfinale war der erste Satz noch gar nicht vorüber: Nach 71 Minuten Spielzeit zwischen Cilic und Del Potro hieß es im Tiebreak 5:5. Um 19.30 Uhr Ortszeit entschied man sich zur Absage des Restprogramms, die Spiele werden am Donnerstag fortgesetzt.
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