Eine Tochterunternehmen von Kronthaler investierte drei Millionen Euro in den Turm, der 2008 in Betrieb gehen sollte. Doch daraus wurde nichts. "Zunächst hieß es, wir brauchen für die Anlage keine Baugenehmigung, sondern nur eine spätere Betriebsgenehmigung", sagt Kronthaler. Die Gemeinde erhob gegen diese Erleichterung Einspruch, der aber zunächst abgewiesen wurde. Es folgten weitere Einsprüche von Nachbarn sowie Gutachten, Gegengutachten und Bescheide. "Die Aktenberge haben ein unvorstellbares Ausmaß angenommen", erinnert sich Bürgermeister Josef Gahr. Inzwischen war der Turm jedoch fertig.
Bürgermeister: "Dimension einfach zu groß"
Dann die plötzliche Kehrtwende der Behörde: Für die Drei-Millionen-Euro-Anlage war nun doch eine Baugenehmigung nötig, die in erster Instanz die Gemeinde erteilen muss. "Wir sind aber gegen das Projekt, weil die Dimension einfach zu groß ist", begründet Bürgermeister Gahr sein Nein.
Der Gemeindevorstand teilte bei einer Begehung diese Auffassung und hatte nun die entscheidende Waffe in der Hand. Folge: Die Gemeinde hat bis heute keine Genehmigung erteilt – und daran dürfte sich nichts ändern. Ortschef Gahr: "Der Gemeinderat müsste einen ergänzenden Bebauungsplan beschließen. Dafür gibt es sicher keine Mehrheit."
Notverkauf ins Ausland zur Schadensbegrenzung
Bei der Firma Lang geht es um Schadensbegrenzung. "Wir haben die Trockenmörtelanlage über internationale Maschinenhändler weltweit angeboten", erklärte Kronthaler. Krisenbedingt seien die Chancen in Europa eher gering, die größte Hoffnung seien nun Interessenten in Dubai oder anderswo im Osten. Beim Preis wird man arge Abstriche hinnehmen müssen: "Mit einem Erlös von 1,5 Millionen Euro müssten wir zufrieden sein." Ein Finanzfiasko wie im Albtraum…
von Andreas Moser, Tiroler Krone
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