Monatelang hat die Staatsanwaltschaft von Turin nach dem Tunesier gesucht - nun klickten in Wien die Handschellen. Der Verdächtige flog im Zuge seines Asylverfahrens auf. Der 30-Jährige hatte sich in Italien als Student ausgegeben und soll gemeinsam mit „Uni-Kollegen“ das Internet mit IS-Propaganda überflutet haben.
Mit falschen Identitäten sollen sich Bilel T. und vier tunesische Komplizen an der Universität in Turin eingeschrieben haben - allerdings nur, so der Verdacht, um sich einen Aufenthaltstitel zu erschleichen. Denn ihren Alltag verbrachten die Männer großteils im Internet.
Propagandaseiten betrieben, Dschihadisten rekrutiert
Im Web betrieben sie laut italienischer Justiz im Auftrag der Terrormiliz Islamischer Staat Propagandaseiten, außerdem sollen sie junge Dschihadisten rekrutiert haben. Auch zu Selbstmordanschlägen in Europa hätten sie aufgerufen. Nach Ermittlungen klickten für drei der verdächtigen „Studenten“ bereits im Februar in Italien die Handschellen.
Dank Fingerabdruck-Abgleich aufgeflogen
Nur der mutmaßliche Gruppenanführer, Bilel T., hatte den Braten rechtzeitig gerochen und die Flucht ergriffen. Erst nach Belgien, dann weiter nach Österreich. Wo der 30-Jährige in Wien jüngst um Asyl ansuchte. Ein Fehler: Dank eines Fingerabdruck-Abgleichs flog der per europäischem Haftbefehl gesuchte Tunesier auf.
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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