Der neue Ybbstal-Radweg in Niederösterreich führt zum Lunzer See - in ein türkis-grünes Narzissenblüten-Paradies.
Nur dann und wann surrt leise ein anderer Radfahrer vorbei, als wir in Waidhofen an der so typisch türkis-grünen Ybbs losstarten. „Fast so wie in einsamen Bergmassiven, wo du kaum einem anderen Wanderer begegnest“, versichert die Mostviertler Tourismus-Legende Rudi Kefer, in seinem Heimatort Opponitz einst Mitbegründer des Anglerdorfes, das heute Fliegenfischer aus der ganzen Welt anzieht. „Gut möglich, dass da unten am Ufer ein Petrijünger aus England steht und versucht Äschen oder Bachforellen zu landen“, fügt Rudi hinzu.
Wie glitzernde Perlen kräuseln sich die Wellen am Naturdenkmal „Ofenloch“ in ihrem Flussbett, um dann wieder sanft zu fließen. Dem 55 Kilometer langen, neuen Herzstück des Ybbstal-Radweges zu folgen bedeutet aber auch, tief einzutauchen in die Geschichte der einstigen „Schwarzen Grafen“, die als Hammerherren die Kraft des Alpenwassers nutzten und ihre Sensen in alle Welt exportierten. Jetzt sind ihre Schmieden Zeugen des historischen Handwerksschaffens, wiewohl in einigen immer noch dumpfe Hammerschläge zu hören sind und bisweilen Funken sprühen.
Wir bewegen uns auf der ehemaligen Trasse der Ybbstalbahn, radeln durch wildromantische Schluchten, bewältigen pittoreske Rundbögen, genießen an stillen Sandbänken Sonnenstrahlen und erreichen schließlich den geheimnisvoll dunklen Lunzer See, Quelle und Ziel einer Seelenreise auf zwei Rädern. Narzissenblüte inklusive!
Mark Perry, Kronen Zeitung
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