Eltern in Sorge

Bibi schwanger: Droht nun Baby-Boom bei Teenies?

Digital
08.06.2018 14:36

„Influencer“ sind die Idole der heutigen Jugend. Burschen schauen ihnen beim Computerspielen zu, Mädchen beobachten sie dabei, wie sie sich vor dem Spiegel zurechtmachen. Zur zweiten Kategorie gehört Bianca „Bibi“ Heinicke, die mit ihren Schminkvideos auf YouTube reich geworden ist. Mit der Schminkerei ist allerdings zunehmend Schluss, seit Bibi schwanger ist. Statt über Make-up und Lippenstift erzählt sie über Babysocken und das Muttersein. Eine neue Einnahmequelle und Anlass zur Sorge für Eltern, die befürchten, ihre Töchter wollen es Bibi gleichtun.

Bibi wäre keine Influencerin, würde sie nicht etwas höchst Privates wie ihre Schwangerschaft in aller Ausführlichkeit mit der Öffentlichkeit teilen und ihr Beziehungsleben mit Freund Julian - ebenfalls YouTube-Influencer - quasi als Online-Seifenoper zur Schau stellen. Auf YouTube und Instagram zelebriert die 25-Jährige ihren Babybauch, spricht über das Muttersein, lädt ihre Schwangerschaft bejubelnde Fotos hoch. Das lässt die Werbeeinnahmen sprudeln.

Vermarktungspotenzial steigt um „mindestens 50 Prozent“
 
Gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ rechnete ein Werbefachmann vor, dass ihre Schwangerschaft Bibis Vermarktungspotenzial um „mindestens 50 Prozent“ steigere. Und dabei ist Bibis Online-Präsenz schon jetzt richtig wertvoll, weil die junge Frau mit 5,8 Millionen Instagram- und 5,1 Millionen YouTube-Abonnenten ein riesiges, überwiegend aus Mädchen im Teenie-Alter bestehendes Publikum erreicht.

Geld fließt im Influencer-Geschäft einerseits pro Videoabruf durch Beteiligungen an YouTubes Werbeerlösen, andererseits durch Produktplatzierungen und Kooperationen. Im Zuge so einer Kooperation mit dem Drogeriemarkt DM brachte die junge Frau sogar schon ihr eigenes Duschgel heraus.

Zahlten bisher Hersteller von Make-up und Lippenstift ordentliche Summen, um in Bibis Videos auf YouTube vorzukommen, gesellt sich jetzt die finanzkräftige Babybranche dazu. Verfolgt man, wie sich ihr YouTube-Kanal in den Wochen seit Bekanntgabe der Schwangerschaft verändert hat, wird man Zeuge der Erschaffung eines Werbeumfelds für die Babyindustrie. Umstandsmode, Stofftierchen, Babysöckchen - der neue Lebensabschnitt bei Bibi eröffnet ihr ganz neue Werbemöglichkeiten.

Einige neuere Videos, die Bibi veröffentlicht hat, zeigen, dass sie diese auch nutzt:

Eltern in Sorge: Löst Bibi jetzt Teenie-Baby-Boom aus?
 
In der Wochenzeitung „Zeit“ fragte man jüngst angesichts der Flut an Baby-Videos auf Bibis YouTube-Kanal: „Was, wenn Bibi ihre Zuschauerinnen beeinflusst, nur eben auf eine andere Art, als von Werbefachleuten erhofft?“ Gemeint ist, dass die Kernzielgruppe der 25-Jährigen keine werdenden Mütter, sondern Mädchen im Teenie-Alter sind. Und die könnten, so befürchten es Eltern, womöglich auf den Geschmack kommen und wegen Bibi selbst schwanger werden wollen.

Zwischen der YouTube-Influencerin und ihren Fans gibt es allerdings einen Unterschied, der über den bloßen Altersunterschied hinausgeht: Für Bibi ist ihre Schwangerschaft eine lukrative Einnahmequelle, mit einem geschätzten Jahreseinkommen von über 1,3 Millionen Euro (Stand 2017) ist sie finanziell auch bestens abgesichert. Auf Teenager-Mädchen, die ihre Videos auf YouTube verfolgen, trifft das aber in aller Regel nicht zu.

Bleibt zu hoffen, dass dieser Unterschied auch Bibis Gefolgschaft bewusst ist und sie sich nicht aus blinder Verehrung in eine potenziell problematische Situation begeben.

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