Acht von insgesamt 27 Justizanstalten in Österreich sind bereits unter weiblicher Führung. Seit Freitag ganz offiziell auch die Justizanstalt Wels. Oberst Teresa Heigert wurde als neue Leiterin in ihr (nicht mehr ganz neues) Amt eingeführt. Die neue Gefängnischefin ist seit 28 Jahren im Strafvollzug und seit 2016 in Wels tätig.
Justizminister Josef Moser schickte den Generaldirektor für den Strafvollzug, Erich Mayer, um Teresa Heigert ihr Bestellungsdekret zu überreichen. Mayer betonte, dass in Österreich ein Drittel der Justizanstalten von Frauen geführt werden. „Das sind keine Quotenfrauen. Wir brauchen vielmehr ihre Stärken und Qualitäten.“
174 Häftlinge
Ihre Fähigkeiten konnte Teresa Heigert, die in Polen geboren wurde, bereits in den Anstalten Graz-Karlau, Hirtenberg, Wien-Simmering, Wiener Neustadt und Wien-Favoriten unter Beweis stellen. Wels zählt zu den kleineren Vollzugsanstalten in Österreich, ist aber auch eine der am stärksten ausgelasteten. Derzeit sind 174 Personen aus 30 Nationen - Untersuchungshäftlinge und verurteilte Straftäter mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 18 Monaten - untergebracht.
Deutschkurse für Ausländer
Der Ausländeranteil von 49 Prozent erfordert von der neuen Leiterin besondere Aufmerksamkeit. In Wels werden auch Deutschkurse und eine Betreuung zu Sozialisierung im Alltag angeboten. Generaldirektor Mayr: „Mauern, Gitter, Schlösser und Videoüberwachung reichen nicht für die Sicherheit nach innen und außen. Dazu benötigt es auch gut ausgebildete Vollzugsbeamte.“
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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