Susanna (14) getötet

Ali B. im Schlaf verhaftet – er wird ausgeliefert

Ausland
09.06.2018 10:38

Ali B. hat gestanden, im deutschen Wiesbaden die 14-jährige Susanna ermordet zu haben! Am Freitag wurde der 20-Jährige im Schlaf im Irak verhaftet, bereits am Samstag soll er ausgeliefert werden. Zum Motiv für die grausame Tat sagte er, es habe Streit zwischen ihm und der Jugendlichen gegeben - ein Streit, der für das Mädchen tödlich endete.

In der Nacht auf Freitag wurde Ali B. von einer Spezialeinheit des kurdischen Innenministeriums verhaftet. Mitten in der Nacht schlugen die Elitepolizisten zu, überraschten den 20-Jährigen im Schlaf. Laut „Bild“ hat der Iraker den Mord an der 14-jährigen Susanna gestanden. General Tarik Ahmad, Polizeichef im nordirakischen Dohuk, sagte demnach in einem TV-Interview, dass der Asylwerber von einem Streit zwischen sich und der Deutschen gesprochen habe.

Von Bundespolizei abgeholt, er soll am Abend in Frankfurt landen
Lange wird Ali B. nicht mehr im Irak sein. Wie weitere deutsche Zeitungen berichten, wird der 20-Jährige noch am Samstag ausgeliefert und soll am Abend am Frankfurter Flughafen landen. In Gewahrsam der Bundespolizei werde der Verdächtige in dem Sex-Mordfall nach Deutschland gebracht.

Neben den Bahngleisen wurde die Leiche der 14-Jährigen gefunden. (Bild: AFP)
Neben den Bahngleisen wurde die Leiche der 14-Jährigen gefunden.

Irak hat Interesse, Deutschland hier zu helfen
Umgehend nach seiner Festnahme hatte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main die Auslieferung des mutmaßlichen Mörders und Vergewaltigers beantragt. Doch: Es gibt kein Abkommen mit dem Irak. Das Land entschied von sich aus, dass Ali B. an Deutschland übergeben wird, um ihm in dem Land, das um die ermordete Susanna trauert, den Prozess machen zu können. Dass sowohl Festnahme als auch Auslieferung so schnell vonstatten gingen bzw. gehen, liegt im Interesse der irakischen Zuständigen bzw. Machthaber, Deutschland hier zu helfen.

Trauermarsch und Demos zu Susannas Gedenken
 Unterdessen wollen nach dem überaus gewaltsamen Tod der 14-jährigen Susanna mehrere Bündnisse und Initiativen demonstrieren - auf der einen Seite gegen Einwanderung, auf der anderen gegen Rassismus. Bereits am Freitagabend versammelten sich Menschen in der Nähe des Fundorts der Leiche zu einem Trauermarsch in Gedenken an Susanna.

Ein Kreuz mit kritischer Botschaft in der Nähe des Leichenfundortes (Bild: AFP)
Ein Kreuz mit kritischer Botschaft in der Nähe des Leichenfundortes
Blumen liegen neben und auf einem Foto in der Nähe des Leichenfundortes von Susanna F. (Bild: APA/dpa/Boris Roessler)
Blumen liegen neben und auf einem Foto in der Nähe des Leichenfundortes von Susanna F.
Frauen legen in der Nähe des Fundortes von Susanna F. Blumen nieder. (Bild: AFP)
Frauen legen in der Nähe des Fundortes von Susanna F. Blumen nieder.
(Bild: AFP)

Merkel bekommt den Volkszorn zu spüren
Der Fall löste erneut auch eine heftige politische Debatte aus. Bundeskanzlerin Angela Merkel bekommt derzeit den gesamten Zorn ihres Volkes zu spüren. Viele meinen, durch ihre „Willkommenspolitik“ habe sie den Mord erst möglich gemacht. Zu Wort meldeten sich auch mehrere Politiker. AfD-Fraktionschefin Alice Weidel etwa forderte via Twitter den Rücktritt der gesamten Bundesregierung. Susannas Tod sei „kein blinder Schicksalsschlag“.

Der Fall um die ermordete Susanna (re.) sorgt über Deutschlands Grenzen hinaus für Entsetzen - Kanzlerin Merkel ist im Web erneut mit heftiger Kritik konfrontiert. (Bild: Polizei Wiesbaden/dpa, AFP, AP, facebook.com, krone.at-Grafik)
Der Fall um die ermordete Susanna (re.) sorgt über Deutschlands Grenzen hinaus für Entsetzen - Kanzlerin Merkel ist im Web erneut mit heftiger Kritik konfrontiert.

 Ethnologin: Das ist jetzt kein Einzelfall mehr
Nach Auffassung der Leiterin des Forschungszentrums Globaler Islam an der Frankfurter Goethe-Universität, Susanne Schröter, sollte sich die deutsche Gesellschaft Konzepte für den Umgang mit patriarchalisch geprägten und aggressiven Männern überlegen. „Das ist jetzt kein Einzelfall mehr“, sieht auch die Ethnologin große Probleme bei der Integration.

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