John Lasseter, Kreativ-Chef von Pixar und der Animationsstudios von Walt Disney, der mit „Toy Story“ und „Die Eiskönigin“ nicht nur Kinderherzen höherschlagen ließ, nimmt nach einem Belästigungsskandal den Hut. Es geht um „ungewollte Umarmungen“ und weitere Vorwürfe - aber keinen Missbrauch.
Am Jahresende werde der 61-Jährige die Firma verlassen, teilte Disney am Freitag mit. Bis dahin sei Lasseter noch in beratender Funktion an Bord, hat aber kein Büro mehr. Es sei der richtige Zeitpunkt, sich „neuen kreativen Herausforderungen“ zu stellen, zitierte das Branchenblatt „Hollywood Reporter“ aus Lasseters Mitteilung.
Der Mitbegründer der Trickschmiede Pixar hatte im vorigen November nach Berichten über sexuelle Belästigung eine sechsmonatige Berufspause genommen. Der Produzent und Regisseur räumte damals „Fehltritte“ ein und entschuldigte sich für „ungewollte Umarmungen“ oder andere Gesten, bei denen er eine Grenze überschritten habe. Ihm wird aber kein Missbrauch vorgeworfen.
„Walt Disney unserer Zeit“ erfand Zeichentrickgeschäft neu
Disney-Chef Bob Iger würdigte am Freitag Lasseters „außergewöhnliche“ Arbeit für Pixar und Disney. Er habe das Zeichentrickgeschäft neu erfunden. Der 61-Jährige gilt als Walt Disney unserer Zeit.
Lasseter führte bei „Toy Story“ (1995) Regie, dem ersten komplett am Computer gemachten Spielfilm. Er gewann einen Extra-Oscar für Entwicklung und Anwendung innovativer Technik. Zuletzt war er ausführender Produzent des Films „Incredibles 2“, der kommende Woche in den US-Kinos anläuft.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.