Nach dem „ZiB 2“-Gespräch der Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher mit Medienminister Gernot Blümel am Freitag sollte für die Sendung die Bezeichnung „Nachrichten“ besser unter Anführungszeichen gesetzt werden. Auf eine seltsame Version über die Moscheen-Schließungen folgten Versuche, dem Minister eine Zusage für die ORF-Gebühren abzuringen.
Zu Beginn stimmte der ORF die Zuseher mit einem reportageartig gehaltenen Beitrag zu den Schließungen der Moscheen ein. Unter anderem wurde kritisiert, dass der Zeitpunkt für die Regierungsmaßnahmen wegen des Fastenmonats Ramadan und der Wahlen in der Türkei am 24. Juni „nicht optimal gewählt“ war.
ORF-Moderatorin Lorenz-Dittlbacher konfrontierte dann Minister Blümel mit der Frage, ob man also mit den rechtlichen Schritten gegen die Moscheen und Imame nicht noch zwei oder drei Wochen hätte warten können. Blümel verwies auf die österreichische Rechtslage, bei der man nicht warten könne, wann Präsident Erdogan Wahlen habe.
Wiederholte Nachfragen zu ORF-Gebührenfinanzierung
Unmittelbar darauf sendete die „ZiB 2“ einen Bericht, der auf das Thema hinauslief, wie der ORF finanziert werden soll: direkt aus dem staatlichen Budget oder durch Rundfunkgebühren, kurz GIS? Wie einem schlechten Drehbuch folgend, insistierte die ORF-Moderatorin bei Medienminister Blümel wiederholt auf die „Gebührenfinanzierung, das für uns im ORF natürlich sehr relevant ist“. Blümel blieb freundlich, aber vage. Er verstehe jedoch, dass diese Frage „manche Leute im ORF interessiert“.
Der ORF-Eklat fand dann am Samstag im sonst seriösen Ö1-„Mittagsjournal“ eine Fortsetzung. Dort sollte Blümel erneut zu einer Art Finanzierungsgarantie des öffentlich-rechtlichen Senders gedrängt werden.
Claus Pándi, Kronen Zeitung
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